"Damit wurde der Vorjahresrekord nochmals um 61 Beratungen übertroffen - das ist ein Zuwachs von 19 Prozent", so Dr. Kirsten Witte zum Service der städtischen Einrichtung. Er umfasse die klassische Existenzgründungsberatung, aber auch die Beratungsleistung für besondere Zielgruppen wie Langzeitarbeitslose oder Berufsrückkehrer, erläutert die Leiterin der Wirtschaftsförderung die beiden Schwerpunkte.
Ist die Geschäftsidee überhaupt marktfähig? Wieviel Kapital wird benötigt? Steht der Finanzierungsplan auf soliden Füßen? Wohin gehen Entwicklungen und Trends in der Branche? Das sind einige der Kernfragen, die Gründungsberaterin Ulrike Hartmann in ingesamt 302 Gesprächen mit ihrem Gegenüber abklopfte. Vor dem Weg in die neue Existenz prüft die Diplom-Ökonomin das Vorhaben auf Herz und Nieren. Am Ende steht Zuspruch für das Vorhaben oder auch die Empfehlung, nachzubessern oder den Schritt besser nicht zu wagen. Stark nachgefragt ist nach wie vor eine Selbständigkeit in den Dienstleistungen und hier besonders im Bereich neue Medien.
Doch für Ulrike Hartmann lassen sich noch weitere Trends beobachten: "Auffallend hoch mit gut 150 Gesprächen war der Anteil derjenigen, die eine Existenz als Freiberufler anstreben". Ein Grund dafür kann die "Kooperationsbörse für Freiberufler" sein, die die Wirtschaftsförderung seit dem letztem Jahr betreibt. Dieser kostenlose Vermittlungsservice hilft Selbstständigen und Gründern in freien Berufen, Partner für mögliche Praxis- oder Bürogemeinschaften zu finden. Ob Grafiker, Designer, Hebammen, Heilpraktiker, Dozenten oder Anwälte - auf dem Weg in die freiberufliche Selbstständigkeit nutzten insbesondere Frauen die Kompetenz der Wirtschaftsförderung.
An spezielle Gruppen des Arbeitsmarktes wie Berufsrückkehrer und Langzeitarbeitslose richtet sich das Regionalsekretariat unter Leitung von Julia Roesler. Für Existenzgründungen stehen diesem Kreis besondere Fördermittel zur Verfügung. 78 Personen nahmen den Beratungsservice in Anspruch, 40 von ihnen - darunter 30 Frauen - erhielten finanzielle Anschubhilfe aus arbeitsmarktpolitschen Programmen.