Die Halle Münsterland bildet zusammen mit dem Bereich Stadthafen den wichtigsten Eckpfeiler im "Erneuerungsschwerpunkt Südost" am südlichen Rand der Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und Dortmund-Ems-Kanal. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Halle Münsterland bauen private Investoren zurzeit ein Multiplex-Kino ("Cineplex"), und ein Messehotel, die Stadtwerke haben dort einen attraktiven Neubau bezogen, die Stadtverwaltung erhält an dieser Stelle mit dem Stadthaus III ein zentrales Technisches Rathaus. Gleich daneben haben Kunst, Kultur, Kommerz und Medien den Kreativkai des Stadthafens I zu neuem Leben erweckt.
Etwas getrübt wird die Stimmung im münsterschen Rathaus durch eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, das im Herbst 1999 den Bebauungsplan für einen großen Teil des Erneuerungsgebietes für nichtig erklärt hat. "Der endgültige Ausbau der Halle Münsterland inclusive attraktiver Außenanlagen und Pkw-Stellplätze ist davon nur am Rande betroffen", betonte Stadtbaurat Joksch: "Statt 130 mal 60 Meter wird die Messehalle Süd jetzt 125 mal 60 Meter. Die Erschließung der Pkw-Stellplätze wird etwas weniger komfortabel, dafür gibt es die 1400 Stellplätze für die Halle preisgünstiger als bisher erwartet."
Seit 1994 hat die Stadt Münster unter anderem die Messehallen Mitte und Nord, den repräsentativen Eingangsbereich und das Nordfoyer neu errichtet und das Kongresszentrum umgebaut. Ganz aktuell wurde am 2. Februar 2000 das Südfoyer eröffnet, an das sich die geplante Messehalle Süd anschließen wird. Das neue Gebäude wird auch eine Fläche von 2000 Quadratmeter für Lagerzwecke und für die Viehvermarktung enthalten, die jetzt noch provisorisch in den ehemaligen Hupferhallen untergebracht ist.
Ebenfalls im Beschlussvorschlag enthalten ist die Neugestaltung des Küchenbereiches der Halle Münsterland. Der Aufsichtsrat der Halle hat einstimmig entschieden, dass die Küche wie bisher im Eigenbetrieb geführt werden soll.
Nach Angaben von Abteilungsleiter Jörg Michel vom Hochbauamt schreibt das Baurecht für das Messe- und Kongresszentrum 1400 Stellplätze vor. Fast 700 Stellplätze werden unmittelbar neben den Messehallen und auf dem Parkplatz am Industrieweg vorhanden sein. Diese reichen nach den bisherigen Erfahrungen für fast neun Zehntel der Veranstaltungen (88 Prozent). Die vorgeschriebenen weiteren 700 Stellplätze werden am ehesten an Wochenenden und bei großen Publikumsveranstaltungen abends benötigt. Dafür stehen die ohnehin geplante Parkpalette beim Stadthaus III, sowie ein Parkdeck und ein Parkplatz südlich der Messehalle Süd zur Verfügung.
Der vom Gericht für nicht erklärte Bebauungsplan sah vor, die Hafenbereiche beiderseits des Albersloher Weges durch eine Straße zu verbinden, die parallel zum Dortmund-Ems-Kanal den Albersloher Weg unterquert hätte. Damit hätte der Albersloher Weg insbesondere von Linksabbiegern von und zur Halle Münsterland entlastet werden können und die Lippstädter Straße wäre für den öffentlichen Verkehr nicht mehr erforderlich gewesen. Stadtbaurat Joksch: "Diese Pläne sind bis auf weiteres vom Tisch."
Noch keine Aussagen trifft die Beschlussvorlage über den Bau eines Bahnhaltepunktes "Halle Münsterland". Der Haltepunkt mit einem 120 Meter langen Bahnsteig und Bike and Ride-Plätzen hängt von der Reaktivierung des Personennahverkehrs auf der Strecke der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) durch den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Münsterland ab. Zur Frage der Wiederinbetriebnahme wird dem Zweckverband in Kürze ein Gutachten vorliegen.