(SMS) Noch ist von wildem Wuchs nur wenig zu sehen, doch schon bald werden Erle und Esche ihren natürlichen Lebensraum zurück erobert haben. Drei Wochen dauerte die naturnahe Bepflanzung am Emmerbach im Bereich Dortmund-Ems-Kanal und Adolf-Wentrup-Weg in Münster-Hiltrup. Zufrieden über den Abschluss des Teilstücks, stellten Bernd Zimmermann und Siegfried Wolf vom Amt für Grünflächen und Naturschutz das Ergebnis vor.
"Wir haben mit einer weiträumigen Pufferzone zwischen Wasser und Land einheimischen Pflanzen und Tieren einen neuen Lebensraum geschaffen", erläutert Bauleiter Wolf das Projekt. Die gepflanzten Böschungen ragen mal mehr, mal weniger in den Bachlauf und beeinflussen so die Fließgeschwindigkeit des Gewässers. Um möglichst viele verschiedene Tierarten anzulocken, haben Naturplaner den Emmersbach so gestaltet, dass die Bachsohle unterschiedlich breit ist. Sowohl wechselnder Wasserstand als auch unterschiedliche Fließgeschwindigkeit sind Grundlage dafür, dass vielfältige kleine Feuchtbiotope Insekten und Vögel mit ganz verschiedenen Vorlieben anziehen.
Doch wurde nicht nur verändert, sondern auch erhalten: die typische Auenwaldvegetation des Altgewässers sowie der bachbegleitende Gehölzbestand bleibt bestehen. Auch die für dieses Feuchtgebiet eher untypischen Hybridpappeln haben den Ausbau unversehrt überstanden. "Wenn die Pflanzen natürlich absterben, bleiben sie wichtiger Unterschlupf für Kleinstlebewesen. Das haben wir beim Erhalt berücksichtigt", erklärt Wolf.
Die Pflanzen für das neue Ausbreitungs- und Rückzugsgebiet für Tiere am Emmersbach wurden nach Erfahrungswerten in anderen Feuchtgebieten ausgewählt. Zum Großteil besteht die Bepflanzung aus kleinkronigen Bäumen und Großsträuchern wie Hainbuche, Hartriegel, Hasel, Feldahorn und Weißdorn. Zwei Fünftel der Fläche ist mit Bäumen wie Stieleiche, Rotbuche, Gemeine Esche und Vogelkirsche bestückt worden. Auf 15 000 Quadratmetern Fläche wurden 53 Bäume und 10 500 Sträucher gepflanzt.
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Pressemitteilungen
05.06.2000