In den Malereien der 1958 im isländischen Reykjavik geborenen Anna Gudjònsdòttir finden sich Szenen aus einer kargen Landschaft sowie Detaildarstellungen von Fels- oberflächen. Allesamt betrachtet durch im Vordergrund aufgestellten Vitrinen - entweder leer oder minimal bestückt - vermitteln sie ausdrucksstark die Schönheiten und das Unberührbare der Natur.
Florian Hüttner schuf undurchsichtige Vitrinenwände: Hölzerne Paravents gliedern den Eiszeit-Raum neu und gewähren dem Betrachter im Vorübergehen völlig neue Einblicke. Eine zentral angebrachte Videoinstallation zeigt den sprechenden und in Ruhe essenden Museumsleiter, während im Bildhintergrund eine temporeiche Fahrt durch die Stadt gezeigt wird. Hüttner, 1964 in Bad Tölz geboren, sieht darin eine Methapher für Musealisierung: "Auch Museen halten gewissermaßen bestimmte Epochen und Entwicklungsabschnitte dauerhaft fest, während um sie herum die Zeit unerbittlich vorüberrauscht."
Einen gänzlich anderen Weg hat Till Krause eingeschlagen. Der 1965 in Hamburg geborene Künstler gab einer naturhistorisch gänzlich unbelasteten dritten Person - der Hamburgerin Inken Hemsen - ein Objekt aus der münsterschen Museumssammlung zur Beschreibung. Diese in schriftlicher Form niedergelegte, acht Seiten umfassende Analyse legte der Künstler daraufhin dem Präparator in Münster vor. Seitdem versucht dieser, die Beschreibung zu "übersetzen" und anschließend ein entsprechendes Objekt zu formen, das schließlich dem Original gegenübergestellt werden soll. Bislang können die Hemsen-Beschreibung und die ersten Seiten der Analyse in zwei gläsernen Schaukästen betrachtet werden. Bis zur letzten Ausstellungsphase - sie endet am 30. Juli - sollen auch die beiden weiteren Kästen mit Schriften und schließlich mit den Objekten bestückt werden.