Das Gebäude der ehemaligen Handelslehranstalten stammt aus den Jahren 1928/29. Es steht unter Denkmalschutz und wird architektonisch dem Expressionismus zugeordnet. Jahrzehnte intensiver Nutzung und steigende Anforderungen an die Ausstattung von Schulen machten eine Generalrenovierung unumgänglich. Im März 1995 begannen die Arbeiten. Jetzt sind sie so weit abgeschlossen, dass anstelle der Handwerker wieder die Lehrkräfte das Sagen haben.
"Dieses Objekt war für das Hochbauamt eine echte Herausforderung", stellt dessen Leiter Gerhard Löhr rückblickend fest. "Das Denkmal zeichnet sich durch qualitätvolle Architektur aus, die es zu bewahren galt." Allerdings galt es in mancher Hinsicht überhaupt erst wieder die Substanz zu schaffen, die jetzt und in Zukunft bewahrt werden kann. "Stuck und Betonsteine platzten ab, das Mauerwerk war durchfeuchtet, durch die Ritzen der einfachverglasten Fenster pfiff der Wind", illustriert der Hochbauamtsleiter.
Wer sich heute in der Schule umsieht, kann sich das kaum noch vorstellen. Sohle und Wände des Kellergeschosses wurden gegen Feuchtigkeit isoliert und wärmegedämmt. Die komplette Fassade ist saniert und hat jetzt Wärmeschutz-Fenster, die Heizungsanlage wurde erneuert und das Dach gedämmt. Gerhard Löhr: "Allein das bringt Jahr für Jahr mehr als 300 000 Kilowattstunden Energieeinsparung, die 66 Tonnen weniger Kohlendioxid-Ausstoß entspricht."
Sämtliche Wasser- und Abwasser-, Elektro- und Telefonleitungen wurden erneuert. Aufzug und WC sind jetzt behindertengerecht. Fünf zusätzliche Fachräume sind entstanden. Die Schulverwaltung erhielt im Erdgeschoss neue Räume, die Aula wurde renoviert.
"Damit haben wir im Hauptgebäude am Hansaring für einen großen Teil unserer 18 Bildungsgänge gute Bedingungen für den schulischen Teil der Ausbildung im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung", stimmt Schulleiter Georg Berding zu. Nach Angaben des Oberstudiendirektors werden in diesen Bereichen 3300 Schülerinnen und Schüler von mehr als 100 Lehrkräften unterrichtet.
Sie stellen sich beim Tag der offenen Tür - teilweise mit Unterstützung ihrer Ausbildungsbetriebe - den Bürgern, ehemaligen Schülern und Lehrern vor. Beteiligt sind das Berufsgrundschuljahr, die Fachschule für Wirtschaft und die dualen Ausbildungsberufe, die den Abteilungen Finanzdienstleistungen, Rechtsberufe, Industrie, Verkehr, Gesundheit, Büro und Verwaltung zugeordnet werden.