Angeregt durch die Technologie-Initiative Münster (tim) führt die Technologiepark GmbH gmeinsam mit der Stadt, der Bio-Gen-Tec-NRW und dem Kompetenzzentrum Nanoanalytik Kongress und Ausstellung durch. "Mit dieser Messe profiliert sich die Hochschulstadt weiter international als Standort für zukunftsweisende und innovative Technologien", so Münsters Wirtschaftsdezernent, Stadtdirektor Horst Freye. Mit 75 000 Mark unterstützt die Stadt die "NanoBioTec", einen Zuschuss in gleicher Höhe leistet die Landesinitiative Bio-Gen-Tec.
Steht die Biotechnologie schon länger im Rampenlicht, rückt die Nanotechnologie erst jetzt ins öffentliche Blickfeld. Benannt ist sie nach nach der Einheit, die für ihre Bauteile charakteristisch ist: Nanometer. Ein Nanometer entspricht dem Millionstel eines Millimeters. Anders ausgedrückt: Um Fasern von einem Nanometer-Dicke zu erhalten, muss ein Haar 50 000 Mal gespalten werden. Als gänzlich neue Wissenschaftsdisziplin beinhaltet die Nanobiotechnologie Know-how und Methodik aus beiden Bereichen, aber auch aus Medizintechnik, Biochemie, Physik und Pharmazie. Die interdisziplinäre Kooperation birgt gewaltiges wissenschaftliches und marktwirtschaftliches Potenzial. Biologische Speicherchips enormer Kapazität, neue wirksame Therapieformen und Materialien mit bislang undenkbaren Eigenschaften sind nur einige wenige Möglichkeiten aus der unendlichen Welt des Nanokosmos.
Dementsprechend groß ist das Interesse an der Wissenschaft der Zukunft. Schon jetzt haben zahlreiche Wissenschaftler aus den USA, Europa und Japan ihre Teilnahme an der "NanoBioTec" zugesagt, darunter anerkannte Experten wie Professor James S. Murday (Naval Research Laboratory, Washington DC), Professor T. Yanagida (Osaka) und Professor Harald Fuchs (Münster). "Es zeichnet sich ab, dass die NanoBioTec-Premiere ein großer Erfolg wird", freut sich Dr. Ursula Windmüller. Die wissenschaftliche Koordinatorin der Kongressmesse rechnet mit über 400 Teilnehmern aus aller Welt.
Besonderes Augenmerk legen die Veranstalter auf den Erfahrungsaustausch zwischen Nano- und Biotechnologen. Plenarvorträge und eine Ausstellung mit namhaften Technlogiefirmen werden daher von Workshops begleitet. Unter Leitung renommierter Wissenschaftler geht es darin um die Bereiche Nanoanalytik, Nanowerkzeuge, Drug Design, Biomaterialien, Chip-Technologie und Molekulare Medizin.
Der wissenschaftliche "Weg in die Winzigkeit" ist für Münster und Münsterland ein gewichtiger Standortfaktor. "Unsere Region besitzt exzellente Kompetenzen im Bereich von Nano, Bio- und Medizintechnologie. Insbesondere die Bioanalytik ist ein wichtiger Schwerpunkt der ansässigen Forschungs- und Technologieszene. Es gilt, dieses Potenzial weiter auszubauen", erläutert Dr. Frank Schröder-Oeynhausen, Geschäftsführer der Technologiepark Münster GmbH. Mit weiteren Vertretern aus Stadt, Wirtschaft und Hochschulen bilden sie die tim. Ihr Ziel: Die Entwicklung Münsters und der Region zum bundesweit anerkannten Standort für neue Technologien.
Und diese engagierte Standortpolitik zahlt sich aus. Im Münsterland sind 25 Unternehmen in der Biotechnologie und Nanotechnologie tätig. Einen regionalen Schwerpunkt bildet dabei die Universitätsstadt Münster mit 17 Firmen. Die meisten wurden - mit steigender Tendenz - nach 1995 gegründet. Mehr als 800 Menschen sind in der zukunftsorientierten bio- und nanotechnologischen Industrie der westfälischen Bioregion beschäftigt.
Zile der "NanoBioTec" wird es auch sein, diese Entwicklung zu fördern. Nach ihrer Premiere im September soll sie in regelmäßiger Folge Visionen und Erfahrungen zu einer tragfähigen Zukunft Münsteraner Hochtechnologie bündeln.