"Ziel dieser großangelegten Aktion ist ein Mietspiegel, der das Gütesiegel ‚repräsentativ' trägt", benennt Dezernentin Dr. Agnes Klein das Kernanliegen. Außer den herkömmlichen Familienwohnungen interessieren auch Appartements und einzelzimerweise vermietete Wohnungen. Mit der Auswertung hat der Arbeitskreis Mietspiegel - Mitwirkende sind unter anderem die Interessenvertretungen der Mieter und Vermieter, Wohnungswirtschaft und städtisches Wohnungsamt - das InWIS-Institut an der Ruhr-Universität Bochum beauftragt. Der Datenschutz, das wird mit Nachdruck betont, wird streng eingehalten.
Täglich geht beim Bochumer Institut noch Post aus Münster ein. "Wir haben einen hohen Rücklauf - bis jetzt 59 Prozent", ist Diplom-Ökonom Michael Neitzel mit der Quote zufrieden. Gleichwohl möchte der Wissenschaftler mehr: "70 Prozent wären noch besser". In diesen Tagen bittet das Institut daher die Eigentümer telefonisch, sich Zeit für die Fragen zu nehmen und an einem für Münster neue Wege beschreitenden Projekt mitzumachen. Erstmalig werden die Mietspiegeldaten von den per Stichprobenziehung ermittelten Eigentümern gewonnen und nicht wie bisher zwischen Vermietern und Mietern "ausgehandelt".
"In kaum einer anderen Stadt bilden Mietspiegel alle drei Wohnungsmarktsegmente repräsentativ ab", erläutert Ernst-Ulrich Sypiena vom Amt für Wohnungswesen diese Pionierarbeit. Der Mietspiegel für Münster - er soll im Herbst vorliegen - werde dann verlässliche Werte abbilden für Geschosswohnungen, Appartements und auch für Einzelzimmer. Erste Zwischenergebnisse stellt das Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung dem Arbeitskreis Mietspiegel in seiner Sitzung am 10. August vor.