"Manche sind gerade mal 13 Jahre, die Mehrzahl ist zwischen 17 und 24 Jahren alt", berichtet Diplom-Sozialarbeiter Georg Piepel. Zusammen mit Diplom-Sozialpädagogin Heike Nees ist er Ansprechpartner für die jungen Leute, die sich vor allem in den Bereichen Hauptbahnhof und City aufhalten. Die beiden suchen sie auf, bieten individuelle Unterstützung an und organisieren Alltags-Überlebenshilfen.
Zwischen 20 und 40 Jugendliche und junge Erwachsene nehmen Tag für Tag die regelmäßigen Angebote der Streetwork wahr. Dafür stehen die offenen Sprechstunden, das Streetwork-Mobil am Bahnhof, offenes Frühstück und Café, Hilfe bei der Wohnungssuche, Freizeitgestaltung.
"Probleme wie Wohnungslosigkeit, Kriminalisierung, Strafverfahren und Schulden sind allerdings nur in der persönlichen Betreuung mit langem Atem in den Griff zu bekommen", so Georg Piepel.Dazu leistet die Streetwork intensive Einzelhilfe. Die Unterstützung ist so gefragt, dass die personelle Kapazität ausgelastet ist. Für zusätzliche, neu hinzukommende Jugendliche ist deshalb nur noch begrenzt Einzelhilfe möglich.
Die von der Streetwork betreuten Menschen haben bislang wenig von der Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Aussehen, unangepasstes Auftreten, Hundehaltung und manches mehr hält viele Privateigentümer und Wohnungsgesellschaften von einer Vermietung ab. Hat es mit der Wohnung doch geklappt, droht wegen Schwierigkeiten mit der eigenständigen Haushaltsführung oft genug umgehend die Kündigung.
Deshalb entwickeln Georg Piepel und Heike Nees "Wohnhilfen". Sie sehen vor, junge Menschen auch nach der Vermittlung in eine für sie passgenaue Wohnform weiter zu begleiten und für ein selbstständiges Leben fit zu machen. Mehr dazu steht im Jahresbericht 1999 der Streetwork. Interessierte können ihn unter der Nummer 4 92-58 60 telefonisch anfordern.