Das neue Verwaltungsgebäude markiere einen Meilenstein in einem für die Stadtentwicklung wichtigen Gebiet, nämlich dem Bereich des Hafens, der Halle Münsterland und des Albersloher Weges. Hier entsteht in umittelbarer Nachbarschaft zum Neubau der Stadtwerke ein Verwaltungsgebäude, in dem die für Planen, Bauen und Stadtentwicklung zuständigen Ämter untergebracht werden: Hochbauamt, Tiefbauamt, Planungsamt, Umweltamt, Vermessungs- und Katasteramt, Bauordnungsamt sowie die Ämter für Grünflächen und Naturschutz und für Stadtentwicklung und Statistik sind jetzt noch über das gesamte Stadtgebiet verstreut. Alle Fragen "rund ums Bauen" sollen demnächst in einem modernen Kundenberatungszentrum im Stadthaus III gebündelt erledigt werden können.
Die Stadtteile stärken
Der Oberbürgermeister ging bei dieser Gelegenheit auch auf weitere Überlegungen ein, die eine Verbesserung der Service-Qualität und mehr Zufriedenheit der Bürger mit städtischen Dienstleistungen zum Ziel haben. Die in der Verwaltung entwickelten Zielvorstellungen laufen darauf hinaus, die zentralen Dienstleistungen in der Innenstadt ebenso zu verbessern wie die dezentralen Angebote in den Stadtteilen. "Münster will noch mehr Bürgernähe" lautet die Devise. Neben den Bezirksverwaltungsstellen erfreuen sich besonders die in Coerde und Handorf einmal wöchentlich geöffneten Bürgerbüros inzwischen steigender Beliebtheit, was den Bedarf an solchen dezentralen Angeboten unterstreiche. "Wir legen also den Grundstein für eine Verwaltungsentwicklung, der noch weitere kleine Grundsteine folgen müssen", kündigte Tillmann auf der neuen "Stadthaus III"-Baustelle an.
Bürgeramt näher zum Bürger
Nächster Schwerpunkt bei der Verbesserung der städtischen Dienstleistungen ist das Bürgeramt, das von der ersten Etage des Stadthauses I an der Klemensstraße in eine "kundenfreundlichere" Lage im neu gestalteten Erdgeschoss wechseln soll. Bei der Ausstellung von Personalausweisen und Pässen, An-, Ab- und Ummeldungen sowie vielen anderen "melderechtlichen" Verwaltungsvorgängen bietet Münsters Stadtverwaltung dann in einem attraktiveren Umfeld "Full-Service aus einer Hand". Verbesserte Rahmenbedingungen werden auch für das Ausländeramt geprüft. Münsters OB sieht hier dringend Handlungsbedarf, um die Service-Qualität für die Bürger ebenso zu verbessern wie Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.
Trauungen an der Promenade?
Auch die Verhältnisse im Standesamt sollen nach dem Willen der städtischen Verwaltungsspitze in den nächsten Jahren deutlich verbessert werden. Eine der Überlegungen: Wenn das Hochbauamt aus seiner heutigen exponiert schönen Promenaden-Lage (direkt an der Ecke zum Verspoel) in das neue Stadthaus III zieht, könnte der frei werdende Altbau - bis zur Kommunalen Neuordnung von 1975 Sitz der früheren "Amtsverwaltung St. Mauritz" - dem Standesamt als repräsentatives Gebäude für Eheschließungen dienen. "Sinnfälliger", so Tillmann, "können wir Bürgernähe nicht praktizieren." Deshalb lasse er prüfen, ob dieses Ziel finanziell und technisch realisierbar sei.