Otto Geißler, 1907 im thüringischen Bleicherode geboren, versuchte schon als Heranwachsender, "die Natur mit Stift und Pinsel zu erfassen". Auf seinen Streifzügen durch die heimatlichen Bleicheröder Berge füllen sich seine Mappen mit dem, was ihn schon als Kind umgibt. Es entstehen früh Zeichnungen, Gouachen, Aquarelle. Er malt mit Ölfarbe auf Leinwand und Pappe; seine Tierzeichnungen nutzt er später, um Stoffe zu bedrucken.
Der Maler, von 1950 bis 1977 Kunstpädagoge am Wilhelm-Hittorf-Gymnasium Münster, zeichnet später viel in Cafés, findet hier die Themen. Der Abstraktionsgrad nimmt mehr und mehr zu: Immer deutlicher wird das Gegenständliche der Ausgangspunkt für experimentelle Serien von Abstraktionen. Die Komposition fußt stets auf der Auseinandersetzung mit dem Gesehenen. Nach und nach wird die Landschaft zu seinem Sujet. Formen verselbständigen sich und übernehmen eine führende Position; weiche und harte Kontraste, kalte und warme Farben bestimmen durch ihre Gegensätzlichkeit immer mehr den Bildinhalt. Die Werkschau führt den Betrachter durch diese einzelnen Phasen des langjährigen Schaffens.
Otto Geißler studierte von 1928 bis 1932 an der Kunstakademie Kassel, war Schüler von Kay H. Nebel (Vertreter der Neuen Sachlichkeit). Der Maler absolvierte in Berlin später das Staatsexamen für das künstlerische Lehramt an Höheren Schulen und war dann fast 30 Jahre lang als Kunsterzieher in Münster tätig.
(Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 - 17 Uhr)