Im Frühjahr 1900 wurde damit begonnen, den Spielplatz Coerdeplatz unterhalb der Bäume an der münsterschen Promenade anzulegen - für damals 1600 Mark. Federführend war der Magistratsbeigeordnete Adolf Kleimann, der sich Ende des 19. Jahrhunderts für Schmuck und Begrünung der Promenade einsetzte und noch zu Lebzeiten Ehrenbürger der Stadt Münster wurde. Er sah die Ausgaben für eine Stadtverschönerung schon damals als wichtige Investition an, die einerseits den Bürgern zugute kam und andererseits Einkäufer aus der Umgebung anlockte. Adolf Kleimann war somit der "Urvater" des Amtes für Grünflächen und Naturschutz, das heute für die Parkanlagen und öffentlichen Spielplätze zuständig ist.
Anfang der 60er Jahre erhielt der Spielplatz eine neue Attraktion: die "Trümmerlock". Dies ist eine der 23 Dieselloks, mit der nach dem Zweiten Weltkrieg auf 585 Kipploren sieben Jahre lang die 2 500 000 Kubikmeter Trümmerschutt von der Altstadt zur Schuttsortieranlage in der Gasselstiege gefahren wurden. Nach dem anschließenden Einsatz als Werksbahn eines Steinwerkes am Hafen wurde sie zum Spielgerät umgebaut und fand 1961 nach 44 000 Betriebsstunden und 80 000 Kilometern am Coerdeplatz ihre Ruhe. Dort befindet sie sich noch heute.
Zum Jubiläum in diesem Jahr wurde der Spielplatz Coerdeplatz auf Beschluss der Bezirksvertretung Mitte für 20 000 Mark saniert. Die alte Wackelbrücke wurde durch ein neues Spielgerät ausgetauscht: Auf dem neuen "Bahnsteig", dem Aussichtsturm und der Wackelbrücke können die Kinder immer neue Spielmöglichkeiten entdecken. Die Anlage ist auch für Kinder mit Behinderungen bestens geeignet. Hartmut Tauchnitz ist sich sicher: "Der Spielplatz am Coerdeplatz hat für Münster auch weiterhin eine besondere Bedeutung als Treffpunkt und lebendiges Denkmal."