Der von Dienstleistern und Produktionsbetrieben, vom Handel und nicht zuletzt von Privathaushalten verursachte Wirtschaftsverkehr ist enorm. Zum Beispiel benötigen etwa in einer Stadt wie Münster allein die oberzentralen Behörden und Einrichtungen, Sparkassen, Banken und Versicherungen pro Woche rund 30 000 Fahrten für An- und Auslieferung und Entsorgung.
Gelänge es, diese Transporte in einer Logistik für die Dienstleistungsbranche zu bündeln, erübrigten sich viele Fahrten. Das würde Straßen und Umwelt entlasten und wäre wirtschaftlicher, als wenn jedes Unternehmen mit dem eigenen Fuhrpark im Stau steht.
Deshalb sind Ideen, Ansätze und Experimente für die Stadtlogistik von morgen gefragt. Um sie zu entwickeln, stellte das Land 20 am Modellvorhaben beteiligten Städten seit 1995 insgesamt zehn Millionen Mark zur Verfügung.
Wirtschaft und Kommunen riefen in den meisten dieser Städte Speditions-Kooperationen als Stadtlogistik-Dienstleister ins Leben. Weniger Leerfahrten und bessere Fahrzeugauslastung ist das Ziel von neuen Angeboten aus einer Hand zur gebündelten Belieferung, Zustellung, Entsorgung und Lagerhaltung. Dazu wurden erfolgversprechende Projekte auf den Weg gebracht.
Nun wollen die sechs Gründungskommunen des Netzwerkes Stadtlogistik Fachwissen, Erfahrung und Marketing bündeln. Bei Transport- und Logistikunternehmen, Wirtschaftsverbänden und Handel, Forschung, Medien und Kommunen wollen sie bundesweit Bündnispartner suchen. Für Mitstreiter gibt es die Geschäftsstelle des Netzwerkes Stadtlogistik e. V., c/o GVZ DUNI, Mercatorstraße 16-20, 47051 Duisburg.