Sie spiegelt Angebot und Nachfrage und bewertet die Perspektiven für den Büromarkt in der Stadt. "Münster ist ein lohnenswerter Standort für ortsansässige wie überregional agierende Investoren", bewertet Dr. Ingo Deitmer aktuelle Zahlen. "Wir können interessierten Unternehmen und Projektentwicklern auch in Zukunft ein umfangreiches Flächenpotenzial zu attraktiven Preisen anbieten", zieht der stellvertretende Leiter der Wirtschaftsförderung Bilanz. So habe sich der Bestand an Büroflächen im Vorjahr um 48 000 Quadramter auf nunmehr 1,82 Millionen Quadratmeter Gesamtbestand erhöht. Darüber hinaus sei es in den letzten Monaten in Münster gelungen, den Leerstand - zumeist Flächen in Altbauten - erheblich abzubauen. Die Leerstandsquote hat sich deutlich auf nur noch 2,1 Prozent reduziert.
Spiegel für einen positiv bewegten Büromarkt in Münster sind die guten Vermietungen attraktiver Neubauten schon vor oder während der Bauphase. Beispiele für diese "Vorvermietungen": der Aufsehen erregende "Büro-Tower" an der Hammer Straße und das neue ADAC-Gebäude in Mecklenbeck, die beide schon jetzt zu rund 80 Prozent belegt sind. 20 000 Quadratmeter betrug die "Vermietungsleistung" im Vorjahr. Mit diesem Wert - 1998 lag er lediglich bei 16 000 - knüpft Münster wieder an das beachtlich hohe Niveau Mitte der 90-erJahre an. Machten damals indes vor allem wenige Großvermietungen die hohe Vermietungsquote aus, so sind es jetzt mittelgroße Flächen, die gefragt sind und die Basis der guten Vermietungsergebnisse bilden. "Branchen wie EDV, Informationstechnologien, Finanz- und Vermögensberatungsdienste dominieren die Nachfrage - sie bringen den Büromarkt in Bewegung", bewertet Dr. Deitmer jüngste Zahlen.
Als "gutes Signal" an Investoren bewerten Münsters Wirtschaftsförderer ein über Jahre stabiles Mietpreisniveau. Nach wie vor sind für repräsentative Flächen in der City zwischen 18 und 20 Mark pro Quadratmeter zu zahlen. Gut ausgestattete Altgebäude erzielen in zentralen Lagen 14 bis 17 Mark, in Randlagen maximal 10 bis 12 Mark Kaltmiete.
Sind kurzfristig verfügbare neue Büroflächen in Münster eher knapp, so ist der mittelfristige Bedarf komfortabel gedeckt. "Für unterschiedlichste Zielgruppen stehen interessante Grundstücksangebote zur Verfügung", bewertet Ingo Deitmer das Potenzial. Dazu gehören noch freie Flächen im Zentrum Nord, im aufstrebenden Gewerbepark Loddenheide, an der Ostseite des Bahnhofs und der Von-Steuben-Straße. Immer mehr ins Blickfeld von Technlogieunternehmen rücken auch die Flächen im Technologiepark an der Eisporthalle Steinfurter Straße.
Vor vier Jahren hatte die städtische Wirtschaftsförderung erstmals die Müller Consult GmbH mit einer Büromarktanalyse für den Standort Münster beauftragt. Die ersten Studien bewerteten die Daten im Zwei-Jahres-Rhythmus. Aufgrund der starken Belebung des Büromarktes hat das Fachamt jetzt früher als geplant die Ergebnisse aktualisiert. Obendrein soll der Büromarkt-Report künftig jährlich erscheinen. "Er dient der Markttransparenz, gibt Nachfragern und Anbietern aktuelle Informationen und ist wichtiges Instrument für die Stadtentwicklung", betont Dr. Ingo Deitmer.