Aktualität, Experimentierfreude und ästhetische Qualität - nach diesen Kriterien hat die Kuratorin Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland, Europa und den USA nach Münster eingeladen. "Nahezu alle künstlerischen Positionen reflektieren dabei Strategien und Kommunikationsstrukturen, die den sozialen und politischen Lebensraum bestimmen", so Gail Kirkpatrick.
Den Auftakt im Februar macht Heike Mutter (4. Februar bis 11. März), Förderpreisträgerin der Stadt Köln. Ihre Fotografien und Videoarbeiten - einige sind eigens für die Hawerkamphalle entstanden - hinterfragen Glaubwürdigkeit von Bildern in einer medialisierten Welt. 13 Künstler stehen hinter der Ausstellung "Night on Earth" (1. April bis 22. Mai). Ihre Schau erschließt das Motiv der Nacht als komplexes Gefüge - als Schauplatz für Träumer und Partylöwen, für Posen und Dramen, aber auch für das ganz gewöhnliche Leben (Kurator Ralf Christofori).
Anton Henning (Berlin) ist weder Designer noch Dekorateur, und doch richtet er in der Hawerkamphalle einen maßgeschneiderten Raum ein. Hinter seiner fein möblierten "Manker Melody Makers' Lounge" (2. Juni bis 19. August) indes lauert die ironische Haltung des Künstlers wie ein jäher Stilbruch. In die Blüte des Drive-in-Kino entführt die in London lebende Georgina Starr (16. September bis 28. Oktober). Die Installation der Britin ist ein ironischer Nachruf auf eine fast ausgestorbene Kulturform.
Den Schlusspunkt setzt ab Mitte November dann Thorsten Goldberg. Er hinterfragt in seiner Videoarbeit nicht nur Sinn und Zweck banaler Wirklichkeit. Der Berliner reflektiert auch, wie Kunst am Beginn des 21. Jahrhunderts Wirklichkeit und deren Abbild sinnfällig fassen kann ...