Diskussionsgrundlagen liefert das Forschungsprojekt des Bundesbauministeriums "Städte der Zukunft", an dem Münster seit 1997 teilnimmt. Ergebnisse aus dem jetzt abgeschlossenen Teilbereich "Haushälterisches Bodenmanagement" legt das Amt für Stadtentwicklung und Statistik in einer Berichtsvorlage für den Planungsausschuss am 25. Januar vor.
Die fünf Pilotprojekte zum Thema "Haushälterisches Bodenmanagement" zielen darauf ab, den Zuwachs an Siedlungsfläche zu verringern. "Die Experten bescheinigen der Stadt Münster einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Fläche, zeigen aber auch verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten auf", erläutert Planungs- und Stadtentwicklungsdezernent Hartwig Schultheiß. "Jetzt kommt es darauf an, aus den Forschungsarbeiten Nutzen für die künftige Stadtentwicklung zu ziehen, damit wirtschaftliche, soziale und ökologische Anforderungen erfüllt werden können." Bei der aktuellen Fortschreibung des Handlungsprogramms Wohnen seien die Projektergebnisse bereits berücksichtigt worden.
Spielräume für städtisches Handeln ermittelten die Experten beim "Wohnen im Bestand": Obgleich die Stadt bereits seit Jahren konsequent Möglichkeiten zur Baulückenschließung und Nachverdichtung nutzt, gibt es in bestehenden Baugebieten noch Platz für rund 5000 neue Wohnungen und zwar bei gleichbleibenden oftmals sogar verbesserten Wohnumfeldqualitäten.
Relativ gering ist dagegen das Flächenpotential in bestehenden Gewerbegebieten. Die Untersuchungen zeigen, dass die Stadt im gewerblichen Bereich bereits erhebliche Anstrengungen zur Nachverdichtung unternommen hat. Hierzu gehört die gewerbliche Nutzung ehemaliger Kasernenstandorte wie zum Beispiel auf der Loddenheide.
Um die Attraktivität der Stadtteilzentren zu stärken, empfehlen die Experten ein Stadtteilmarketing, das unter anderem für eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sorgt. Außerdem richten die Fachleute ihren Blick über Münsters Stadtgrenzen hinaus und befassen sich mit den Voraussetzungen interkommunaler Zusammenarbeit. So wurden beispielsweise neue Ansatzpunkte für eine regionale Zusammenarbeit auf dem Wohnungsmarkt entwickelt.
Mehr zu den Projekten erfahren Interessierte bei Klaus Uplawski vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik, Tel. 4 92-74 10. Die Untersuchungen "Potenziale und Strategien für neues Wohnen im Bestand" und "Strategien interkommunaler Wohnbauflächenkooperation / regionaler Wohnungsmarkt" sind in der Reihe "Beiträge zur Stadtforschung, Stadtentwicklung und Stadtplanung" veröffentlicht worden. Sie sind in der Bürgerberatung im Stadthaus I gegen eine Gebühr erhältich.