Die zusätzliche Ordnungspartnerschaft hatte der Kriminalpräventive Rat beschlossen. Feste Mitglieder in der Partnerschaft sind: Polizei, Bundesgrenzschutz, Staatsanwaltschaft, Drogenhilfeverein Indro, Koordinierungsausschuss für Drogenarbeit, Sozialdezernat, Ordnungsamt, Gesundheitsamt und Drogenberatung der Stadt sowie der Verein zur Förderung der Drogenhilfe.
Die Dealerszene zeigt sich als sehr "anpassungsfähig" und "mobil", berichtete die Polizei in einer Bestandsaufnahme. Das gilt für die Zusammensetzung der Szene nach Nationalitäten und für die Orte im Stadtgebiet, an denen Drogengeschäfte abgewickelt werden.
Immer häufiger konsumieren schon Kinder ab zwölf Jahren Rauschmittel, beobachtet die städtische Drogenberatung. Es ist schwierig, bei ihnen mit Beratungsangeboten etwas zu bewegen, zumal sie teilweise schon Aufenthalte in der stationären Kinder- und Jugendpsychiatrie hinter sich haben. Auf Anregung von Stadträtin Dr. Klein soll der Arbeitskreis "Kinder- und Jugendpsychiatrie" der Gesundheitskonferenz gebeten werden, dieses Thema aufzugreifen.
Das Angebot "Neue gegen gebrauchte Spritzen" wird zunehmend angenommen, so der Verein Indro. Das ist ein wichtiger Beitrag, um die Infektionsgefahr durch benutztes Drogenbesteck zu senken, wurde übereinstimmend festgestellt. Ergebnis sind aber auch deutlich weniger achtlos weggeworfene Spritzen auf Kinderspielplätzen. Dennoch wird Indro die Plätze weiterhin nach Drogenutensilien absuchen und entsprechenden Hinweisen nachgehen.
Die Angebote von Drogenberatung und Indro haben geholfen, den Gesundheitszustand der Drogenkonsumenten insgesamt zu stabilisieren und zu verbessern, wurde berichtet. Der Drogenkonsumraum am Bremer Platz für schwerst Abhängige wird diese Angebote ergänzen und unter anderem die Gefahr tödlicher "Drogenunfälle" verringern. Die Teilnehmer der Ordnungspartnerschaft werden vor allem in der Startphase des Konsumraums eng kooperieren, um möglichen Fehlentwicklungen sofort zu begegnen.
An die Adresse der Krankenkassen richtet die Ordnungspartnerschaft den Appell, auch psychosoziale Hilfen für Drogenkranke zu finanzieren, die an einem Substitutionsprogramm teilnehmen. Schließlich sind diese Hilfen ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsvorsorge, betonen sie.