Fast 80 Prozent der Befragten hatten vor ihrem Wegzug in einer Geschosswohnung gelebt. Am neuen Ort wohnten sie zu jeweils einem Drittel in einer Geschosswohnung, einem Doppel- bzw. Reihenhaus oder einem Einfamilienhaus. Für 40 Prozent bedeutete der Wohnortwechsel zugleich einen Umzug ins Eigentum.
Mehr als die Hälfte der Befragten wäre lieber in Münster geblieben, so ein weiteres Ergebnis der Auswertung der Forschungsstelle "casa" an der Universität Münster. Veränderungen in der persönlichen Lebenssituation und Wünsche an die Wohnung und deren Umfeld gaben meist den Ausschlag für den Wegzug. In der Regel führten die Ex-Münsteraner mehrere Gesichtspunkte als wesentlich für ihre Entscheidung an.
Besonders häufig nannten sie als Motive den "Wunsch, im Grünen zu wohnen" mit "sauberer Luft und weniger Lärm", sie verwiesen auf "eine zu kleine vorherige Wohnung", sie hatten "kein passendes Angebot für Wohneigentum in Münster" gefunden und waren mit dem Wohnortwechsel in Eigentum umgezogen. Auch die Höhe der Wohnungsmieten in Münster spielte eine wichtige Rolle: Mehr als 70 Prozent gaben an, eine vergleichbare Wohnung in Münster wäre zu teuer.
Der "typische Haushalt" für die Stadt-Land-Wanderung ist ein Paar mit 30 bis 45 Jahren ohne Kinder oder mit Kindern unter sechs Jahren. Dabei bestätigt sich für Münster der allgemeine Trend, dass Wohnen im Einzugsbereich von Großstädten vor allem für junge Familien attraktiv ist.
Von 1996 bis einschließlich 1999 sind über 14 000 Menschen in die 19 von der Erhebung erfassten Kommunen umgezogen. Die meisten Zuzüge verbuchten Greven (rund 1700 Personen), Telgte (1400), Senden (1200), Nottuln (1300), Altenberge und Havixbeck (jeweils 1200) und Steinfurt (900). Aber auch andere Gemeinden registrierten einen deutlichen Ruck in der Bevölkerungsstatistik. Dafür stehen Everswinkel (rund 650 Personen), Drensteinfurt, Dülmen und Sendenhorst (jeweils 600), Ascheberg, Emsdetten und Ostbevern (jeweils 500), Laer (400), Billerbeck (300), Nordwalde (350), Horstmar und Saerbeck (jeweils 200).
Weitere Informationen zum Thema geben Dr. Thomas Hauff (Tel. 4 92-74 20) und Annette Fahl (Tel. 4 92-64 80). Die detaillierten Ergebnisse der Wanderungsumfrage sind als Heft 75 der "Beiträge zur Statistik" erschienen. Es kann ab Donnerstag, 25. Januar, beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik und in der Bürgerberatung des Presseamtes im Stadthaus I erworben werden (15 Mark). In der Bürgerberatung und in der Stadtbücherei wird es auch zur Einsicht ausliegen.