Es riecht ein wenig nach Gülle und Abgasen. Graue Regenschwaden wabern um die alte Mühle bei Ochtrup, die schon längst keine Flügel mehr hat. Dafür gehört inzwischen eine kleine Gaststätte zu ihr, in der – wie einem großen Schild zu entnehmen ist – sich Motorradfahrer und Liebhaber amerikanischer Wagen treffen. "Auch von innen ist das bestimmt ein ganz irres Motiv", sind sich die fünf Locationscouts aus ganz Nordrhein-Westfalen einig, die in diesem Moment beschlossen haben, jetzt erst einmal in der Biker-Mühle Kaffee zu trinken.
Die Scouts und acht ihrer Kollegen verbringen betreut durch Nicola Ebel vom Filmservice Münster.Land ein paar Tage in Münster und dem Münsterland um potenzielle Drehorte für ihre insgesamt sieben Agenturen zu archivieren. Der Filmservice Münster.Land will mit dieser Einladung die Zahl der Filmproduktionen in Münster und dem Münsterland auf Dauer erhöhen. Er ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Münster, der IHK zu Münster und der Aktion Münsterland. Die Geschäftsführung liegt beim Presse- und Informationsamt der Stadt Münster.
Nach dem Besuch hat die Westfalenmetropole und ihre Umgebung viele neue Fans gewonnen. "Ihr habt hier ja wirklich alles", entfährt es einer Teilnehmerin beim Anblick einer alten Fabrik in Ochtrup. Derweil düsen zwei ihrer Kollegen per Leeze durch Münster. Diese Fortbewegungsart gefällt den beiden Männern sehr gut. "Super!", lautet der einhellige Kommentar und: "Glückwunsch zu dieser Stadt!". Am liebsten, gesteht eine Teilnehmerin schließlich beim Abendessen, würde sie ganz ins Münsterland ziehen, - wenn es hier mehr Arbeit für sie gäbe.
Dafür will sie jetzt selber sorgen. Denn: Plant eine Produktionsgesellschaft einen Film, wendet sie sich in der Regel zunächst an einen sogenannten Locationscout, einen Drehortsucher, damit dieser ausschwärmt, um die ideale Umgebung für das Projekt zu suchen. Münster und das Münsterland sind vielen Produzenten bis jetzt meist noch zu weit, da sie ihren Firmensitz in Köln haben und am liebsten direkt vor ihrer Haustür drehen.
Doch diese Einstellung wandelt sich langsam aber sicher. Die Motive in Köln und Umgebung sind vebraucht und teuer, der Streß an Drehgenehmigungen zu kommen groß, die Hotels oft nahezu unbezahlbar. Langfristig gute Argumente für das Münsterland und seine Metropole. Da sind sich alle Locationscouts einig: Sie kommen jetzt öfter.
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Pressemitteilungen
14.03.2001