Hartmut Tauchnitz leitet das Amt seit 1984. Die rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich sowohl um sämtliche Bereiche des Natur- und Artenschutzes als auch um Parkanlagen, Kleingärten, Spielplätze und Friedhöfe. "Wir sind eine Besonderheit, weil bei uns von den Entwürfen über die Bauausführung bis zur Unterhaltung alle Fachaufgaben zur städtischen Grünplanung und Grüngestaltung in einer Hand liegen. Bei der Landschaftsplanung übernehmen wir beispielsweise nicht nur den fachlichen Part, sondern sind auch für das formelle Planverfahren von der Offenlegung bis zum Satzungsbeschluss zuständig."
Grundlage der planerischen Arbeiten ist die Grünordnung, die weit über Münsters Grenzen hinaus bekannt ist. Mit dem historisch gewachsenen, einzigartigen Grünsystem und den Leitplänen für Friedhöfe, Kleingärten und Spielplätze sichert sie die Grün-, Freizeit- und Erholungsflächen in der Stadt. "Damit wir Investitionen nicht an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei tätigen, haben wir in der Vergangenheit mehrfach das Instrument der Bürgerumfrage genutzt. Auf diese Weise haben wir Wünsche zur Spielplatz-Ausstattung, zum Friedhofswesen, zur Parkgestaltung und zum Kleingartenwesen abgefragt", erläutert der Amtsleiter.
Seit 1985 engagiert sich Hartmut Tauchnitz außerdem im Arbeitskreis "Stadtbäume" des Deutschen Städtetages. In seiner Funktion als Leiter des Arbeitskreises hat er maßgeblich an verschiedenen Veröffentlichungen mitgearbeitet. "Unsere bedeutendste Arbeit, die von den Städten auch stark nachgefragt wird, ist die Straßenbaumliste. Sie gibt Auskunft darüber, welche Bäume sich an welchen Standorten bewährt haben."
Überreicht wird der "Goldene Ginkgo" am "Tag des Baumes" während einer Feierstunde im Freilichtmuseum "Mühlenhof". Die Preisverleihung übernimmt der Vorsitzende des DGG-Kuratoriums Prof. Erhard Mahler, die Laudatio hält Prof. Klaus Neumann, Vizepräsident der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau. "Der ,Goldene Ginkgo‘ wird an Persönlichkeiten kommunaler Verwaltungen oder Institutionen verliehen, die sich durch ihr besonderes Engagement und herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Entwicklung und Gestaltung des öffentlichen Raumes ausgezeichnet haben", beschreibt DGG-Präsidentin Gräfin Sonja Bernadotte die Bedeutung des Preises. Wichtige Kriterien für die Auswahl des Preisträgers seien die Eigenständigkeit des Amtes, dessen umfassende Zuständigkeit für das Stadtgrün und die Wirkung nach außen gewesen. Die DGG hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Situation der Grünflächenämter und der Qualität des Stadtgrüns in der Bundesrepublik befasst.
Übrigens: Der Ginkgo-Baum, der im 18. Jahrhundert als Zierpflanze für Parks und Gartenanlagen aus Asien nach Europa gebracht wurde, ist bekannt für seine ungeheure Vitalität. Es gibt Exemplare, die tausend Jahre alt sind. Wenn das kein gutes Omen ist ... - für den Preisträger und das Amt.