In einer ausführlichen Vorlage, die am 28. März in den Rat eingebracht wird, bilanziert die Verwaltung ihre bisherigen Untersuchungen. Alle 34 denkbaren Standorte seien vorbehaltlos auf ihre Eignung geprüft worden, so Projektmanagerin Dagmar Arnkens-Homann. Kriterien dieser ersten Prüfungsstufe waren städtebauliche Anforderungen, Verkehrsanbindung, Lärmschutz und Verfügbarkeit der Flächen.
Ohne zusätzliche Trainingsplätze und Kfz-Stellplätze werden für ein Stadion mindestens neun Hektar Fläche benötigt. Bei einer optimalen Lösung für ein Stadion bis zu 30 000 Zuschauern erhöht sich der Flächenbedarf auf 13 bis 17 Hektar; hierbei sind dann zwei zusätzliche Trainingsplätze und Stellplätze berücksichtigt. Die Mehrzahl der 34 Standorte schied aus, weil die Flächen zu klein sind, weil auf absehbare Zeit keine leistungsfähige Verkehrsanbindung möglich ist, weil Gründe des Lärmschutzes oder des Naturschutzes entgegen stehen oder weil die Flächen definitiv nicht verfügbar sein werden.
Ob der Standort Hammer Straße endgültig aus dem Rennen ist, muss die abschließende rechtliche Bewertung noch zeigen. Dazu wird die Entscheidung über die Beschwerde der Stadt gegen die Nichtzulassung der Revision gegen das OVG-Urteil in Sachen "Preußen-Park" benötigt. "Wir erwarten, dass bis zur Sommerpause über die Beschwerde entschieden ist", sagte der Stadtdirektor. Bis dahin bleibt es bei der Einschätzung der Ratsvorlage, die den Platz an der Hammer Straße "voraussichtlich" als "sehr problematisch und mit hohem Rechtsrisiko behaftet" einschätzt.
Folgende sechs Bereiche schlägt die Verwaltung für die engere Standortwahl vor: Nieberdingstraße, Theodor-Scheiwe-Straße, Loddenheide (Bereich zwischen Gustav-Stresemann-Weg und Straße Loddenheide), südlich der Steinfurter Straße (etwa in Höhe Abzweigung Wilkinghege), Haus Uhlenkotten und Weseler Straße (Nähe Autobahn). Bevor unter diesen Alternativen endgültig entschieden werden kann, werden weitergehende, detaillierte Untersuchungen benötigt. Außerdem befinden sich die Grundstücke in diesen sechs Bereichen fast ausschließlich in Privateigentum.
Stadtdirektor Freye: "In allen Fällen sind intensive Verhandlungen mit Eigentümern zu führen. Dabei wird es sicher auch um die Frage gehen, ob Eigentümern Ersatzflächen für jeweils vorhandene oder geplante Nutzungen angeboten werden können – und das bei einem angestrebten Realisierungszeitraum von fünf Jahren." Damit dieser enge Zeitplan aufgeht, schlägt die Verwaltung vor, noch vor der Sommerpause über die Ergebnisse der weitergehenden Standortprüfung zu beschließen. Die aktuelle Ratsvorlage liegt ab Samstag, 24. März, in der Bürgerberatung im Stadthaus I zur Einsicht, in begrenzter Auflage auch zur Mitnahme aus.