"Waschen, Wischen, Bürsten und Reiben mit Wasser, gegebenenfalls zusammen mit einem Fett oder Eiweiß lösenden Mittel, ist wie zu Großmutters Zeiten immer noch das hygienisch einwandfreie, für Gesundheit und Umwelt beste Reinigungsverfahren", betont Gesundheitsingenieurin Dorothee Schumacher-Boysen. Wer die hygienischen Grundregeln einhalte, benötige im Haushalt keine antibakteriellen Reinigungsmittel. Deren Konzentration und Einwirkdauer reichten für eine wirksame Desinfektion ohnehin nicht aus.
"Zuverlässigen Schutz vor Salmonellen, Campylobacter oder EHEC-Bakterien bringen nicht die viel beworbenen Desinfektionsmittel, sondern schlichtes und dafür regelmäßiges Händewaschen, insbesondere nach dem Toilettenbesuch", verdeutlicht die Gesundheitsingenieurin. Besonders wichtig sei Hygiene auch beim Umgang mit Frischei-Speisen, Fleisch- und Geflügelprodukten und dem durchweg keimhaltigen Abtauwasser von solcher Produkten. Auch das Robert-Koch-Institut warne vor antibakteriellen und bakteriziden Mitteln zur Reinigung und Körperpflege, so die Expertin aus dem Gesundheitsamt. Diese könnten die natürliche Hautflora verändern und es bestehe die Gefahr, dass bei einer medizinischen Behandlung Antibiotika nicht mehr wirken. Hinzu komme der für Flüsse, Seen und die Trinkwassergewinnung belastende Chemikalien-Eintrag. Dorothee Schumacher-Boysen: "Wer es mit seiner Gesundheit, der Umwelt und nicht zuletzt dem Portemonnaie gut meint, erspart sich diese mit großem Aufwand beworbenen Produkte."