"In Münster gibt es zahlreiche Einrichtungen, die Betroffenen auch kurzfristig kompetente Hilfe bieten", weiß Claudia Welp, stellvertretende Leiterin des Frauenbüros. Gemeinsam mit dem gleichnamigen Arbeitskreis organisiert sie in diesem Jahr die im März gestartete "Gegen-Gewalt-Kampagne". "Gerade bei solchen Veranstaltungen fassen viele Frauen den Mut, sich mit ihren eigenen Gewalterfahrungen auseinander zu setzen oder auch Gewalt im Freundeskreis zu bennen", so die Erfahrung von Claudia Welp.
In dieser Situation ist die Broschüre eine gefragte Lektüre. Neben einem kompletten Überblick über Hilfeangebote in Münster liefert sie Informationen zu den verschiedenen Formen von Gewalt, die nicht nur körperlich, sondern auch seelisch oder strukturell wirken kann. Ob Gewalt am Arbeitsplatz, auf dem Nachhauseweg, auf Partys oder in den eigenen vier Wänden - Autorinnen des Arbeitskreises "Gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" haben in dem Heft für ein Tabuthema klare Worte gefunden.
Außerdem stellen sie Schutzmöglichkeiten und alternative Verhaltensweisen gegenüber gewalttätigen Partnern vor. "Die Broschüre richtet sich auch an Freundinnen, Kollegen und Bekannte", betont Claudia Welp. "Selbst wenn nicht über Gewalt gesprochen wird, oft spüren Menschen im Umfeld, das da was nicht stimmt. Gewalt ist keine Privatsache, Einmischen ist hier absolut erforderlich."
Die Broschüre liegt in der Bürgerberatung und in der Stadtbücherei aus. Außerdem kann sie beim Frauenbüro telefonisch bestellt werden (Tel. 492 17 01).