"Wir betreuen in Münster alljährlich rund 230 Adoptiv- und Pflegekinder. Zunehmend schwieriger wird es dabei, geeignete Pflegefamilien für Kinder ab vier Jahren zu finden", gibt Alwin vor der Brüggen, Leiter der Fachstelle, einen Einblick in die Arbeit. "Wir begleiten leibliche, Pflege- und Adoptionseltern auch über die Ausnahme des Kindes in die neue Familie hinaus."
Die Entscheidung für die Aufnahme eines Kindes beeinflusst den weiteren Lebensweg von Kind und Eltern stark. Deshalb sind die Anforderungen an die Vermittlung des Kindes in eine geeignete Familie hoch. "Oberster Anspruch an unsere Arbeit ist dabei das Wohl des Kindes", erklärt Amtsleiterin Anna Pohl.
Dabei spielen rechtliche, soziale, psychologische, aber auch medizinische Aspekte eine Rolle. Diese werden sowohl in individuellen Beratungsgesprächen geklärt, als auch in Gruppenarbeit und bei regelmäßigen Fortbildungen behandelt. Dabei verlässt sich der Adoptions- und Pflegekinderdienst nicht nur auf die eigene Fachlichkeit, sondern arbeitet mit Einrichtungen und anderen sozialen Diensten zusammen, die Familien in Erziehungs- und Sozialisationsfragen helfen können.
Ein Angebot, das die Betroffenen zu schätzen wissen. Auch das letzte Seminar der Fortbildungsreihe für betroffene Eltern zum Thema "Ängste und Aggressionen von Adoptiv- und Pflegekindern" war wieder sehr gut besucht. Das neue Faltblatt ist in der Bürgerberatung und bei der Fachstelle an der Friedrich-Ebert-Straße 135 erhältlich.