In naturnahen Gärten finden zahlreiche Vögel Unterschlupf in alten Bäumen, Sträuchern, Hecken oder Kletterpflanzen. Einigen Arten, die in den letzten Jahren seltener geworden sind, kann jedoch zusätzlich mit Nistkästen geholfen werden. In Münster gehören der Feldsperling, der Gartenrotschwanz und der Trauerschnäpper zu diesen Arten.
Nach Angaben des Ornithologen Jürgen Alberding, der besonders im Stadtpark Wienburg die Vogelwelt seit mehreren Jahren beobachtet, kommt der selten gewordene Gartenrotschwanz in Münster zurzeit vor allem in Kleingartenanlagen und vereinzelt in Gärten und Obstwiesen am Siedlungsrand vor. Er brütet dort fast ausschließlich in künstlichen Nisthilfen. Der Trauerschnäpper bewohnt vor allem die alten, höhlenreichen Wälder im Stadtgebiet. Hin und wieder brütet er auch in Parks und Gärten mit altem Baumbestand. Leicht zu verwechseln mit dem weitaus häufigeren Haussperling ist der Feldsperling, der in der offenen Kulturlandschaft, auf Bauernhöfen und in Gärten in Ortsrandlagen vorkommt.
Trauerschnäpper und Feldsperling nisten in den so genannten Meisenkästen, die im Fachhandel erhältlich sind. Der Gartenrotschwanz bevorzugt für sein Nest einen Nischenbrüterkasten mit zwei ovalen Einfluglöchern. Auch Rotkehlchen und Kohlmeisen nutzen diese Kästen. Das Amt für Grünflächen und Naturschutz empfiehlt, Nisthilfen möglichst wettergeschützt aufzuhängen. Das Einflugloch sollte nach Südosten zeigen. Wichtig ist für die Vögel auch ein ausreichendes Nahrungsangebot durch eine naturnahe Gestaltung und Pflege des Gartens.