"Es gibt nicht ‚die‘ typische Mutter mit Behinderung, und das Leben behinderter Mütter besteht keineswegs nur aus Problemen", fassen Anne Wüllner und Judith Babapirali das Ergebnis der Gespräche zusammen. Dennoch hätten fast alle interviewten Frauen von baulichen Hindernissen und fehlenden Informationen über Unterstützungsangebote berichtet. Auch Erfahrungen mit professionellen Helfern, so etwa Angehörigen der medizinischen Berufe, haben sie als "sehr schwierig" in Erinnerung und haben hier Offenheit für ihre Situation vermisst.
Neben der Auswertung der Interviews enthält der Bericht die Ergebnisse einer Befragung von Weiterbildungseinrichtungen und Beratungsstellen. Viele Einrichtungen sind offen für Mütter mit Behinderungen und sogar bereit, spezielle Angebote wie etwa einen Gesprächskreis für behinderte Mütter zu entwickeln. Auch gibt es durchaus barrierefreie Veranstaltungsräume – was den befragten Müttern wiederum wenig bekannt ist.
Empfehlung der Studentinnen: Mehr Informationen für behinderte Mütter, insbesondere in bereits bestehenden Beratungsstellen. Weiter schlagen sie einen intensiveren Austausch vor, zum Beispiel durch den Aufbau einer "Infobörse für behinderte Mütter". Das umzusetzen, haben sich die Arbeitsgruppe "Frauen und Mädchen mit Behinderungen" und die Koordinierungsstelle vorgenommen.
Der Bericht "Mütter mit Behinderungen in Münster" kann bei der Koordinierungsstelle für Behindertenfragen der Stadt angefordert werden (Doris Rüter, Tel. 4 92-50 27, Fax 4 92-79 01, E-Mail RueterD@stadt-muenster.de). Wer Interesse an einer Mitarbeit in der Arbeitsgruppe "Frauen und Mädchen mit Behinderungen" hat, erhält dort ebenfalls weitere Informationen.