Wohnungslosigkeit war neben Schwierigkeiten mit Ämtern, Behörden und Justiz unverändert das Hauptproblem der Streetwork-Klientel. Betroffen ist vor allem die Altersgruppe der 17- bis 25-Jährigen, die auf dem freien Wohnungsmarkt chancenlos sind und in der Wohnungslosenhilfe keine bedarfsgerechten Angebote finden. So waren dem Streetwork-Team im vergangenen Jahr 86 junge Menschen bekannt, die von akuter Wohnungslosigkeit betroffen waren. Gelingt es nicht, passende Wohnmöglichkeiten zu finden, drohen Langzeit-Wohnungslosigkeit und Verelendung.
"Der Bedarf an Beratung und Unterstützung war um ein Vielfaches höher, als wir leisten konnten", berichten Heike Nees und Georg Piepel von der Streetwork. Die starke Inanspruchnahme der beiden ging zeitweise auf Kosten der aufsuchenden Arbeit in der Szene und die in diesem sensiblen Arbeitsfeld wichtige Beziehungsarbeit. Zugleich erschwerte die Vereinzelung der Szene vor dem Hauptbahnhof und die Verlagerung in die Innenstadt, in Parkanlagen und private Räume die Erreichbarkeit erheblich, so die Erfahrung der Streetwork.
Seit Anfang 2001 hat die Fachstelle, zunächst befristet auf ein Jahr, in Petra Schlickbernd personelle Verstärkung erhalten. Damit soll die frühzeitige Kontaktaufnahme zu neu in die Straßenszene gelangenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen sichergestellt werden, um mit möglichst frühzeitigen Hilfsangeboten ein Abrutschen in Szene-Strukturen zu vermeiden. Außerdem gibt es jetzt auch zeitlichen Spielraum für eine enge Zusammenarbeit mit den städtischen Service- und Ordnungskräften. Sozialpädagogische Hilfen sollen deren Tätigkeit begleiten.
Wer mehr über die Arbeit der Streetwork erfahren möchte, erhält den informativen Jahresbericht 2000 auf Anforderung kostenlos zugeschickt (Telefon 4 92-58 60).