Wie dürfen oder sollen Mädchen denn sein?, fragt Andrea Reckfort vom Frauenbüro der Stadt Münster. Was beschäftigt Mädchen? Wie sehen ihre Zukunftvisionen aus? "Wir wollten Mädchen in den Mittelpunkt - buchstäblich ins Rampenlicht - stellen und haben den im Vorjahr erstmals präsentierten Film als Mittel zur Kommunikation und Vermittlung der Interesse von Mädchen eingesetzt". Andrea Reckfort: "Das Frauenbüro versteht Mädchenarbeit als Querschnittsaufgabe und versucht - gemeinsam mit anderen Ämtern und Einrichtungen - auf Mädchen aufmerksam zu machen und ein öffentliches Bewusstsein für deren Belange zu schaffen".
Auch deshalb unterstütze das Frauenbüro die zweite landesweite Vernetzungstagung von Mädchenpädagoginnen in NRW. Die Fachtagung richtet sich an Frauen aus der Praxis in Jugendkultur, Jugendberufshilfe, Verbandsarbeit, Beratung und Schulsozialarbeit und Beauftragte für die Belange von Mädchen.
Welchen Stellenwert hat feministische Mädchenarbeit im Rahmen der Jugendpolitik? Wo können Pädagoginnen, aber auch Mädchen konkret politisch Einfluss nehmen? Wann sind Jungen im Mädchentreff willkommen? - das sind Fragen, denen der Kongress in Münster nachgeht. Schwerpunktvorträge widmen sich der individuellen Erfahrung von Mädchen und Pädagoginnen, andere der Gemeinwesenarbeit im Stadtteil und gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.
Ausreichend Zeit soll für den Austausch aus der Praxis bleiben. So wird auf der Info-Börse der Tagung das Beteiligungsprojekt des Bielefelder Mädchentreffs "Ohne uns is nix – Mädchen mischen sich ein" vorgestellt. In der ostwestfälischen Stadt nahm das Mädchen Arzu auf einem Thron vor der Stadtverwaltung Platz und sprach unmissverständlich mit Krone auf dem Haupt: "Ich, als Königin von Bielefeld, richte autofreie grüne Spielstraßen ein!".