"Es ist eine Chance für Münster, bei diesem Pilotprojekt dabei zu sein", kommentierte Stadtdirektor Horst Freye die Zusage der Landesregierung. Das "move"-Vorhaben eröffne neue Wege: "Wir können Instrumente entwicken, mit denen Münsters Verwaltung quer über alle Ämter und Dezernate hinweg die Serviceorientierung für kleine und mittelständische Unternehmen weiter verbessert", nennt der Wirtschaftsdezernent, der das Gesamtprojekt in Münster verantworten wird, ein Beispiel.
Die Projektleitung innerhalb der Stadt übernimmt die Wirtschaftsförderung. Deren Leiterin Dr. Kirsten Witte sieht zahlreiche Ansätze für mittelstandsorientierte Behördenarbeit. "Wir als Wirtschaftsförderung haben naturgemäß ein besonders hohes Interesse, Unternehmern jedwede Hilfestellung zuteil werden zu lassen", so Witte. Durch das "move"-Projekt könne die Kundenorientierung der gesamten Verwaltung weiter optimiert werden.
Schon in diesem Sommer soll das Projekt in den elf ausgewählten Städten und Kreisen anlaufen. Neben Münster sind Bochum, Castrop-Rauxel, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Remscheid sowie die Kreise Herford, Neuss und Recklinghausen mit vertreten. Der Startschuss fällt mit einer umfassenden Firmenbefragung, die im Auftrag des Landes die Kölner Unternehmensberatung Dr. Malcher betreut. Ihre Kernfrage: Wie ist es um Kommunikation, Information und Service von Behörden für kleine und mittelständische Unternehmen bestellt? "Wir bitten alle angesprochenen Unternehmen in Münster, sich aktiv in diese Befragung mit einzubringen", so Dr. Kirsten Witte. "Je höher ihre Beteilung, umso genauer das Abbild der Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse hier vor Ort".
In Münster sollen nach Ansicht des Wirtschaftsdezernenten auch Vorschläge aufgenommen werden, die in den letzten Monaten von Organisationen des Mittelstandes an die Verwaltung herangetragen wurden. "Wir werden einen Projektbeirat gründen, in dem Unternehmer und Vertreter wirtschaftsnaher Organisationen und Institutionen vertreten sind," beschreibt Freye das Vorgehen. So werde der kontinuierliche Austausch zwischen Wirtschaft und Verwaltung gewährleistet.
Auch mit den anderen teilnehmenden Kommunen bleibt Münster während des Projektes in Kontakt. Horst Freye: "Wir werden eine gemeinsame Strategie in der Förderung des Mittelstandes fahren". Es gehe darum, den Motor der westfälischen Wirtschaft zu stärken. "Unsere Wirtschaftsstruktur ist extrem mittelständisch geprägt; 90 Prozent aller Betriebe haben weniger als 50 Beschäftigte", erläutert Freye die besondere Bedeutung der Offensive "move" für Münster.