Die Interessenvertretungen behinderter Frauen haben immer wieder festgestellt, dass Frauen mit Behinderung ein spezielles Beratungsangebot brauchen. Mitarbeiterinnen aus der Arbeitsgruppe "Frauen und Mädchen mit Behinderung" der Behindertenkommission haben das Anliegen aufgegriffen und erstmalig eine solche Beratung in Münster aufgebaut.
"Wir geben parteilichen und solidarischen Rat und wollen Frauen mit Behinderung darin unterstützen, ihre eigenen Kräfte zu entdecken und die für sie passenden Lösungen zu finden", so Diplom-Psychologin Dorothea Bister. Es wirke sich positiv auf den gesamten Beratungsverlauf aus, dass sie als Rollstuhlfahrerin selbst betroffen sei. "Aufgrund ähnlicher Erfahrungen kann ich überzeugend zeigen, was eine Frau mit Behinderung für ein selbstbestimmtes Leben tun kann", so die Beraterin.
Die Anliegen der Ratsuchenden können sehr unterschiedlich sein. Das Beratungsteam hilft zum Beispiel weiter bei Fragen zu Anträgen an Behörden, ebenso aber auch bei persönlichen Problemen, insbesondere bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung. "Wir wollen vor allem Mut machen, den eigenen Weg zu gehen", erläutert Kornelia Colborne.
Die Frauen legen großen Wert auf die Zusammenarbeit mit anderen Beratungsstellen. So wollen sie etwa keine umfassende Rechtsberatung zur Pflegeversicherung durchführen, sondern an die richtigen Stellen – in diesem Fall das Informationsbüro Pflege – weitervermitteln. Ein Austausch über die Organisation der eigenen Pflege kann den Ratsuchenden aber durchaus weiterhelfen, eigene Lösungen zu entwickeln.
Während der Beratungszeiten ist das Team unter der Nummer 4 92-53 09 auch telefonisch zu erreichen. Weitere Information zu dem Angebot und zur Arbeitsgruppe "Frauen und Mädchen mit Behinderung" gibt Doris Rüter in der Koordinierungssstelle für Behindertenfragen im Sozialamt (Tel. 4 92-50 27, Fax 4 92-79 01, E-Mail RueterD@stadt-muenster.de).