Die sieben beteiligten und mit städtischen Mitteln geförderten Frauenorganisationen betraten mit dem Projekt Leistungsvereinbarungen Neuland. "Sie hatten den Mut, sich dieser Herausforderung zu stellen", so Martina Arndts-Haupt. Und das Ergebnis sei beispielhaft, wie erste Rückmeldungen von Fachleuten bestätigen. "Am Ende eines mehrmonatigen Arbeitsprozesses steht nun ein Fördersystem, das die differenzierte Leistungspalette der einzelnen Einrichtungen offen legt".
Jede der Organisationen hat ihr eigenes unverwechselbares Profil: "Sie haben eine zum Teil über 20-jährige und bewegte Geschichte hinter sich", betont Claudia Welp vom Frauenbüro die unterschiedlichen Ansätze der sieben Organisationen. "Beratung und Therapie für Frauen", "Notruf für vergewaltigte Frauen" und die Beratungsstelle "Frauen helfen Frauen" gehören zum ‚klassischen‘ Bereich der Frauenberatung. Der Frauensportverein setzt Schwerpunkte im Bereich Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, "RockSie" motiviert junge Frauen zu künstlerischen Schritten in die Musikszene. "Frauen und neue Medien" kümmert sich um Kompetenzen von Frauen im EDV-Bereich. Die "Schwarze Witwe" schließlich bietet als Autonome Frauenforschungsstelle unter anderem den Rahmen für feministische Archivarbeit und Projekte im Bereich politischer Arbeit.
Die Beschreibungen der eigenen Leistungen haben bei den Trägern dazu geführt, ihre Arbeitsprozesse zu überdenken, die Organisation zu überprüfen und das Profil zu schärfen. "Die Leistungspalette der Trägerinnen ist dabei in ihrer Vielfalt und großen Unterschiedlichkeit transparent geworden. Gleichzeitig wird deutlich, dass sie in ihrer Gesamtheit einen wichtigen Baustein der frauenpolitischen Landschaft in Münster ausmacht", stellt Martina Arndts-Haupt fest. Folgerichtig haben die sieben Einrichtungen auch ein gemeinsames Leitbild erarbeitet, in dem sie ihre frauenpolitischen Grundlagen und Ziele darlegen. "Aus der gemeinsamen Entwicklung des Konzepts Leistungsvereinbarungen" sei jetzt eine neue Form partnerschaftlicher Kooperation entstanden.
Im September wird der Rat über die Vorschläge zu den Leistungsvereinbarungen beschließen. Der Dialog zwischen Verwaltung, Frauenorganisationen und Politik ist damit nicht beendet. Zweimal pro Jahr sollen auf den Konferenzen der Träger die Erfahrungen mit den Vereinbarungen ausgetauscht und die weitere Entwicklung von Angeboten diskutiert werden.