Die Motive der Gemälde Öl auf Holz, 18 an der Zahl, ähneln sich: Kellnerinnen mit einem Bierglas auf dem Tablett, mit einem Glas Weißwein, mit einem Teller in der Hand. Hüppi hält Ausschnitte fest, banale Akte, die dennoch von einer Aura des Mysteriösen umgeben sind. "Johannes Hüppi", so Dr. Gail Kirkpatrick vom Kulturamt, "ist gegenständlicher Maler. Seine Malerei aber führt den Betrachter in eine irreale Welt". Sie werde bestimmt von einer tonalen Farbigkeit, nahezu magisch wirkenden Schattenspielen und sei auf einen fast beunruhigenden Minimalismus reduziert. Da ist die junge Frau mit ihrem schwarzen Haar und schwarzen Augen. Mit ihrer Physiognomie erinnert sie an weibliche Computerfiguren - hölzerne, blutleere Wesen. Zugleich aber, und das ist dieser faszinierende Widerspruch in Hüppis Werken, die seine Bilder so eigenartig und einzigartig machen, ist diese Frau von einer Aura des Lebendigen umgeben. Es scheint, als sei alles Überflüssige einfach wegradiert - was bleibt ist puristische Sinnlichkeit. "Die Szenerie, die der Maler Johannes Hüppi entwirft, ist ein fein versponnener Traum von surrealer Wirkung, eine dramaturgisch und erzählerisch subtil durchkomponierte Miniatur voller psychologischer Kniffe", schrieb die FAZ über die kleinen Bilder mit der großen Wirkung.
Johannes Hüppi, 1965 in Baden-Baden geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Italien. Der Künstler mit Akademiebrief - Meisterschüler bei Dieter Krieg - wurde für seine Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Seine Bilder sind in renommierten öffentlichen Sammlungen zu sehen, darunter im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt und im Ludwig Forum in Aachen. Das Kulturamt zeigt Hüppi in der Reihe "Ausstellungsraum Münster". Sie liegt in der Verantwortung von Andreas Ermeling, kommissarischer Leiter des Kulturamtes, und Dr. Gail Kirkpatrick (Städtische Ausstellungshalle Am Hawerkamp).
Die Ausstellung ist bis zum 2. September zu sehen. Öffnungszeiten der Stadthausgalerie am Platz des Westfälischen Friedens: Dienstag bis Freitag 12 – 20 Uhr, Samstag/Sonntag 12 – 18 Uhr; Katalog.