Namensgeber der Gruppe um seinen Leiter Rolf Lislevand (Oslo/Verona) ist der Lautenvirtuose Hieronymus Kapsberger (1580-1651), ein experimentalistischer Außenseiter, der seiner Zeit weit voraus war. Bemühen um einen authentischen Stil, aber auch kreative und spontane Musizierpraxis anstelle von starren Konzertritualen ist das Markenzeichen für das renommierte Kapsberger-Ensemble. Es wird spanische und italienische Barockmusik mit den musikalischen Traditionen Mexikos verbinden. Und anschließend in einer Jam-Session - mit Hilfe eines Saxofons - die im Konzert barock angeschnittenen Themen mit den Mitteln des Jazz weiterdenken ... Am Montag, 10. September, widmet sich das britische Duo Andrew Manze und Richard Egarr dem Thema "stil moderno". Die Musiker kontrastieren Werke aus dem 17. Jahrhundert - eine Zeit der radikalen Umbrüche - mit der Avantgarde des letzten Vierteljahrhunderts. Andrew Manze zählt zu den profiliertesten Barockgeigern seiner Zeit. Seine CD-Aufnahmen erhielten vielfache Auszeichnungen, darunter auch den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. Der Cembalist und Organist Richard Egarr ist als Solist, Dirigent und Kammermusikpartner auf den wichtigsten europäischen Festivals für Alte Musik aufgetreten und hat zahlreiche Solo-CDs eingespielt.
Pracht und Lebenslust, aber auch Vergänglichkeit und die Allgegenwärtigkeit des Todes im Barockzeitalter greift der Konzertabend mit Musik und Texten am Dienstag, 11. September, auf. Thomas Bockelmann, Generalintendant der Städtischen Bühnen Münster, rezitiert Werke unter anderem von Johann Christian Günthers und Andreas Gryphius sowie von der 1973 verstorbenen Ingeborg Bachmann. Den musikalischen Teil dieses Dialogs bestreitet der Cembalist Lars Ulrik Mortensen. Der in München lebende dänische Musiker tritt regelmäßig mit bedeutenden Solisten wie John Holloway und Emma Kirkby auf. Für seine CD-Einspielung der Goldberg-Variationen erhielt er den Diapason d’Or.
Um den "Liebeskrieg" dreht sich ein rein musikalischer Abend am Mittwoch, 12. September, mit dem Collegium Musicum Köln und dem Bass Johannes Mannov. Die Musik von Johann Friedrich Fasch, Georg Friedrich Händel, Georg Muffat und Georg Philipp Telemann beschäftigt sich mit dem Bild von Krieg in der Liebe und um die Liebe. Oder, wie Heinrich Heine es später formulierte, um die alte, immer neue Geschichte: "wem sie just passieret, dem bricht das Herz entzwei". Das Konzert am Freitag, 14. September, steht ganz im Zeichen der Barocksonate. Sie war damals überaus beliebt und wurde nahezu inflationär "produziert". Das fünfköpfige Ensemble "Zefiro" stellt Beispiele von Händel, Bach, Couperin und anderen vor. "Zefiro" hat sich auf Musik des 18. Jahrhunderts spezialisiert, in der die Blasinstrumente im Vordergrund stehen. Kritiker loben ihr Spiel als "lebendig-virtuos, vital und zugleich hochsensibel.
Alle Konzerte beginnen um 2O Uhr; Karten WN-Ticket-Shop, Telefon 02 51 / 69 05 93.