Das "Het Theaterfestival" ist seit nunmehr 15 Jahren Höhepunkt der Spielzeit in den Niederlanden und Flandern. Die besten Theaterproduktionen dort werden - von einer einer Fachjury ausgewählt - zu einem Festival gebündelt, das inzwischen einen Spitzenplatz in der Kulturlandschaft Europas einnimmt. Aus den Festivalnominierungen wiederum werden Auszüge und Highlights, eben "Kroonstukjes", erstmalig in Münster präsentiert.
Aus gutem Grund: "Münster und die Niederlande sind durch vielfältige kulturelle Beziehungen verbunden", nennt Kulturdezernentin Helga Boldt mit dem Haus der Niederlande und der deutlichen Präsenz der Niederländischen Philologie stellvertretend nur zwei Beispiele. Über Jahre schon nehme die Kunst und Kultur des Nachbarlandes eine bedeutende Rolle in dieser Stadt ein. Helga Boldt: "Das Theaterfestival, das im Rathaus feierlich eröffnet wird, gehört in diesem Jahr unbestritten zu den Highlights in Münster".
"Das Theater im Pumpenhaus ist das einzige Theater in Deutschland, das seit mehr als zehn Jahren regelmäßig Gastspiele niederländischer und flämischer Theater in Münster präsentiert", führte Ludger Schnieder, Leiter des Theaters im Pumpenhaus, weiter aus. Mehr noch: "Die Stadt Münster und hier insbesondere das Kulturamt spielt eine aktive und inspirierende Rolle im deutsch-niederländischen und flämischen Kulturaustausch", betont Andreas Ermeling, kommissarischer Leiter des Kulturamtes.
Das hochkarätige Profil des einwöchigen Festivals in Münster wird vom Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport durch die Übernahme der Schirmherrschaft und finanzielle Unterstützung bestätigt. Auch die Stiftung Kunst und Kultur, die Kulturstiftung der Sparkasse Münsterland-Ost, das Ministerium van OcenW der Niederlande und der Fonds voor de Podiumskunsten fördern diesen Höhepunkt im internationalen Kulturaustausch in NRW.
Herzstück von "Kronstukjes / Kronjuwelen" sind neun Theateraufführungen im Pumpenhaus und den Städtischen Bühnen und ein Rahmenprogramm. Spektakulär, spannend, kreativ und umstritten - dafür steht etwa der Name Jan Fabre. Der bildende Künstler und Theatermacher aus Antwerpen, feste Größe in der zeitgenössischen Kunst- und Theaterszene, gastiert in Münster mit "As Long as the World Needs a Warrior’s Soul". Guy Cassiers - er überrascht die internationale Theaterszene mit seinen neuen Arbeiten am RO Theater in Rotterdam - stellt beim Festival "De Wespenfabriek" vor. Johan Simons (Antwerpen / Eindhoven) kommt mit "Hollandia". Der Künstler zählt mit seinen spektakulären Vorstellungen zu den begehrtesten der raren "Exportartikel" der letzten beiden Jahre.
Doch für Susanne Winnacker und Ludger Schnieder, die beiden künstlerischen Leiter des Kroonstukjes-Festivals, stehen nicht nur die großen Produktionen im Rampenlicht. "Gerade die kleineren Theaterkompagnien heben sich mit ihrer eigenwilligen Formsprache wohltuend von der durchschnittlichen europäischen Theaterlandschaft ab", so ihre Einschätzung.
Internationales Niveau - dies gilt auch für das Rahmenprogramm. Es lädt ein zu Austausch, Begegnung und Auseinandersetzung mit renommierten Experten aus Europa. "Randgänge" ist ein hochkarätig besetztes Symposium am 5./6. Oktober überschrieben. Theaterwissenschaftler aus Europa, darunter Dr. Freddie Rokem (Tel Aviv), Dr. Emil Hrvatin (Ljubliana) und Henk Oosterling (Rotterdam) diskutieren im Stadtweinhaus. Marten Spangberg (Kopenhagen) und Dr. Lothar Schroeder (Hamburg) zeigen ihre "Lecture-Performances" im Pumpenhaus.
Das Rahmenprogramm zum Theaterfestival - Vorträge, Diskussionsrunden, eine Ausstellung - bietet Interessierten die Chance zum vertiefenden Austausch. Es beleuchtet Entwicklungen in den Nachbarländern und stellt Bezüge zur Theaterlandschaft in Deutschland her.
Der Vorverkauf beginnt am 30. August, Programme zum Festival liegen in der ersten Septemberwoche vor. Informationen: Info-Hotline: 02 51/ 4 92 – 41 07; im Internet unter www.kroonstukjes oder www.kronjuwelen.de.