"Ohne die enormen Sponsoringleistungen insbesondere der Firma Zumnorde und das Engagement der damaligen Ideenschmiede gäbe es heute den Wewerka-Pavillon nicht, und damit würde ein wichtiger Akzent der Münsteraner Kunst- und Kulturszene fehlen", so Tillmann. Der Pavillon von Stefan Wewerka stammt von der documenta 8. Seit 1989 steht er am Aasee nahe der Torminbrücke. Er dient in Zusammenarbeit mit der Kunstakademie unter anderem als Forum für ambitionierte junge Kunstschaffende.
Der Oberbürgermeister warnte davor, zu meinen, dass nur die "so genannten kulturellen Highlights" das kulturelle Bild einer Stadt bestimmen. "Der große Erfolg der letzten Skulpturenausstellung wäre sicherlich nicht möglich gewesen, wenn nicht lange zuvor Einrichtungen wie der Wewerka-Pavillon das Profil der bildenden Kunst in Münster maßgeblich mitgeprägt hätten", so Tillmann.
Sponsoring dürfe jedoch nicht als Ersatz für die kulturelle Daseinsvorsorge verstanden werden. Obwohl auch er um Sponsoren werbe, sei es nicht sein Ziel, dadurch den kommunalen Haushalt zu entlasten. "Kunst und Kultur dürfen in einer pluralen Gesellschaft nicht nur aus Steuermitteln und politisch kontrolliert gefördert werden", sagte Tillmann. Es sei im Sinne der Unabhängigkeit und der Vielfalt von Kunst und Kultur, wenn Unternehmen und Privatleute als Sponsoren und Mäzene aufträten. "Das Picasso-Museum ist vor kurzem gegründet worden, der Bau des Pferdemuseums steht unmittelbar bevor: Diese beiden Projekte zeigen die ungeheure Bandbreite und Tatkraft des Kultursponsorings in Münster", sagte der Oberbürgermeister.
Die Ausstellung "www.lowbasic.de" zeigt im Wewerka-Pavillon Malerei von Tatjana Doll. Eröffnung ist am 9. September um 17 Uhr mit Bürgermeister Fritz Krüger. Dr. Martin Henatsch von der Kunstakademie führt in die Ausstellung ein, von der – ebenfalls ab dem 9. September – auch eine von Katrin Middel realisierte Version im Internet zu sehen ist.