Aber die Feuerwehr hilft nicht nur bei Feuer. 18 786 Mal war Münsters Wehr im Jahr 2000 im Einsatz. Notfallrettungen und technische Hilfeleistungen machen den größten Teil der Einsätze neben der Brandbekämpfung aus. Alle 28 Minuten oder 51 Mal am Tag rückten die Einsatzkräfte aus, um Bürgerinnen und Bürgern schnelle Hilfe zu leisten. Und die Frequenz der Einsätze verdoppelt sich sogar, wenn die 18 552 Krankentransporte hinzugerechnet werden.
Die Gesamtzahl von 37 338 Einsätzen liegt zwar nur leicht über dem Wert des Vorjahres, es ergab sich aber eine Verlagerung der Einsätze. Die Zahl der Notfallrettungseinsätze, bei denen nicht nur schnell, sondern auch auf hohem medizinischen Niveau geholfen werden musste, hat im Jahr 2000 – mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre – überdurchschnittlich zugenommen. Bei Meldungen wie "Verdacht auf Herzinfarkt", "Verkehrsunfall" oder "beginnende Geburt" sind die alarmierten Rettungsassistenten sofort zur Stelle.
Auch wenn die Zahl der Brandeinsätze im Jahr 2000 deutlich zurückgegangen ist, gab es, nach einigen Jahren ohne tödliche Unglücksfälle, im vergangenen Jahr wieder zwei Brandtote zu beklagen. Weiterhin liegt Münster glücklicherweise aber deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.
Wolkenbruchartige Regenfälle im Mai und Juli bescherten der Berufsfeuerwehr Dauereinsätze. Dann bewahrt nur die massive Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr die Berufsfeuerwehr davor, slebst in der Flut der Einsätze unterzugehen. Aber auch bei knapp einem Drittel aller Brände waren die Ehrenamtlichen im Einsatz, ohne die die Arbeit nicht zu schaffen wäre.
Durch ihren Einsatz konnte Münsters Feuerwehr erreichen, dass 2000 die Brandschäden unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre blieb. Die erhaltenen Werte werden auf 42 Millionen Mark geschätzt. So betrachtet hat sich die Feuerwehr der Stadt Münster, gemessen am Zuschussbedarf von rund 24 Millionen Mark, fast zweifach amortisiert.
Weiterhin bleibt die Feuerwehr gern "Mädchen für alles". So ergeben sich auch einmal weniger gefährliche "Einsätze": Sei es das Aufstellen eines Maibaumes, die Bewässerung eines Feuchtbiotops oder die "fachgerechte" Bergung einer Wasserleiche bei den Dreharbeiten zum neuen Münster-Krimi.