Sehbehindert oder blind zu sein – das können sich die meisten Menschen nicht vorstellen. Die Vereine für blinde und sehbehinderte Menschen in Münster haben daher mit Unterstützung der Koordinierungsstelle für Behindertenfragen im Sozialamt eine Ausstellung zum Thema Sehbehinderung und Blindheit zusammengestellt. Sie wollen Sehende einladen, die Welt einmal durch die Augen blinder und sehbehinderter Menschen wahrzunehmen und dadurch anders zu sehen.
Während der Ausstellung liegen unterschiedliche Simulationsbrillen aus. Wer sie aufsetzt, sieht – je nach simulierter Sehbehinderung – die Umgebung nur verschwommen oder in einem sehr begrenzten Ausschnitt oder er sieht überhaupt nichts. Fotos und Texte informieren über die Situation von Menschen mit Seheinschränkungen und über Hilfen wie etwa den tastbaren Stadtplan. Auch eine blindengerecht ausgerüstete Ampel des Tiefbauamtes steht im Eingangsbereich der Stadtbücherei.
Begleitend haben der Blinden- und Sehbehindertenverein Münster, die Akademie des Sehens e.V., Pro Retina e.V. und die Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte ein Programm für blinde und sehbehinderte Menschen organisiert. Unter anderem bieten sie spezielle Führungen durch das Picassomuseum und den Zoo und eine Hilfsmittel-Ausstellung im Wohnpark am Tibusplatz an. Das Cinema zeigt mehrere Hörfilme.
Ein Faltblatt mit dem kompletten Programm liegt in der Bürgerberatung und in der Stadtbücherei aus. Bürgermeister Günter Schulze Blasum wird die Ausstellung am Montag, 25. September, um 17 Uhr eröffnen. Eine Gebärdensprach-Dolmetscherin wird seine Rede übersetzen. Informationen zur Ausstellung (bis 6. Oktober) und den begleitenden Veranstaltungen gibt es im Büro der Akademie des Sehens und des Blinden- und Sehbehindertenvereins, Tel. 9 87 64 64, -47 11.