Die in Basel lebende Künstlerin realisiert ihre Malereiprojekte immer vor Ort. Sie nimmt in der Stadthausgalerie die Besonderheiten und atmosphärische Wirkung dieses Raumes in ihr Werk auf. Gerda Steiners Kunst erschöpft sich allerdings nicht in der Auseinandersetzung mit dem Ort der Produktion. Vielmehr schafft sie im Dialog mit Räumlichkeiten eine Malerei, die eine ausgesprochene, fast zupackende "Freundlichkeit" ausstrahlt.
Diese lebensfrohe Sinnlichkeit bedient sich einer hochdekorativen Formsprache, die ihre Wurzeln in den organischen Strukturen der Natur hat. Dadurch ist die Leichtigkeit von Steiners Kunst mit der Bodenständigkeit von "Natur" verbunden. Als Inspiration für ihre Motive benutzt sie Zeichnungen (etwa aus medizinischen Publikationen) von organischen Zellstrukturen oder dem organischen Innenleben des Menschen.
Ohne Vorzeichnungen malt Gerda Steiner "aus dem Bauch". Der Titel "Bauch mit Hirnzellen" für die Ausstellung in der Stadthausgalerie könnte eine Beschreibung für die treibende Kraft in ihren Kunstwerken sein. Steiner will mit ihrer Kunst gute Laune verbreiten, formuliert aber auch eine weitere Absicht, nämlich "Hierarchien aufzubrechen – und Ordnungen auf den Kopf zu stellen" (Kunstbulletin, März 2000).
Die Welt, die Steiner aufbaut, ist keine verlogene Gegenwelt, sondern eine Offensive gegen die Kräfte, die uns daran hindern wollen, das Leben in seiner tatsächlichen Schönheit zu erkennen. Dr. Gail Kirpatrick: "In einer Zeit, die von großer Unsicherheit geprägt ist, ist eine Kunst wie die Gerda Steiners eine mutige, vielleicht lebensnotwendige Aufforderung, nach Lebensbejahendem und Positivem Ausschau zu halten."