Seit dem 6. Oktober befindet sich das Westfälische Jugendsinfonieorchester auf Konzertreise durch den ostasiatischen Staat. Wie schon in Penang wurde auch der Auftritt in Kuala Lumpur als gemeinsames Konzert mit einem einheimischen Jugendorchester durchgeführt: Unterstützung erhielten die Schülerinnen und Schüler der Westfälischen Schule für Musik in der Hauptstadt von den Streichern des "Malaysian National Youth Orchestra".
Die beiden künstlerischen Leiter Tor Song Tan und Ulrich Rademacher hatten wenig Mühe, das Orchester zu motivieren. Bereits nach wenigen Takten war vom anfänglichen Respekt vor der Größe des Forums nichts mehr zu spüren. Der "Tribal Dance of Yao" hatte weiter an Schwung gewonnen. Ein Hörgenuss war das Vivaldi-Konzert für vier Geigen in H-moll - die hervorragende Akustik des Saales trug den warmen, klaren Ton der vier Solistinnen. Herbert Baumanns "Variationen über ein Thema von Händel" entwickelten die 65 Musikerinnen und Musiker souverän. Sodann führten sie das illustre Publikum durch eine selbstbewusste "Carmen-Fantasie" - die Solistin Suyoen Kim spielte meisterhaft - und einen vor Temperament glühenden Dvorak, um schließlich mit unglaublicher Frische bei Sibelius‘ "Finlandia" alle Register ihres Könnens zu ziehen.
Zuvor hatte das Goethe-Institut in Kuala Lumpur das Konzert in allen Tages- und Wochenzeitungen angekündigt. Überhaupt hatten die Vertreter des Goethe-Instituts und des Auswärtigen Amtes das Konzertereignis glänzend vorbereitet. Dazu zählten auch die Einladungen an die in der Hauptstadt ansässigen Botschaften, denen die Exzellenzen aus Österreich, der Schweiz, Deutschland, Peru, Finnland, Südafrika und Indien nachkamen. Der Deutsche Botschafter Jürgen A.R. Staks lobte die Professionalität des jungen Orchesters. "Es gibt kein besseres Mittel für Völkerverständigung und Frieden als miteinander Musik zu machen", so sein Resümee. Auch DaimlerChrysler Asien unterstützte das Konzert der Gäste aus Münster. Der in Singapur ansässige Repräsentant für Südostasien Dr. Udo F. Loersch betonte in seiner engagierten Ansprache, welch hohen Grad von Verständnis füreinander ein gemeinsames Konzert erzeugen könne. In der aktuellen Lage sei dies besonders wichtig.
Mit dem Rückflug am 16. Oktober endete die Konzertreise, deren menschlicher und musikalischer Erfolg bereits jetzt unbestritten ist. Am 26. Oktober um 19 Uhr stellt das Westfälische Jugendsinfonieorchester sein Malaysia-Programm nochmals in der Petri-Kirche in Münster vor. Der Erlös des vom Lions-Club initiierten Konzertes geht an das Kinderheim St. Mauritz.