Heute würden die Städtepartnerschaften vor einem anderen politischen Hintergrund gepflegt und vorangetrieben als dies der Fall gewesen sei, als sie gegründet worden seien. "Nach dem Krieg ging es für Deutschland und auch für Münster vor allen Dingen darum, Kontakte zu ehemaligen Gegnern zu knüpfen. Heute pflegen wir auf unserer kommunalen Ebene Freundschaften und Bündnisse zwischen unseren Staaten", sagte Tillmann.
Der Oberbürgermeister machte deutlich, dass Münsters internationale Beziehungen für die Stadt von außerordentlich hoher Bedeutung sind. "Münster und das Münsterland befinden sich im europäischen Wettbewerb der Städte und Regionen, da sind internationale Kontakte und der Austausch von Erfahrungen und Informationen von existenzieller Wichtigkeit", so Tillmann. Münster und das Münsterland müssten sich im internationalen Wettbewerb mit Regionen und Städten in anderen europäischen Staaten messen. Münster habe in diesem Wettbewerb nur eine Chance, wenn es weltoffen und auch welterfahren sei.
Die Westfalenmetropole sei durch ihre vielfältigen Kontakte und Beziehungen reicher und bunter geworden. "Die Besucher aus dem Ausland, aber auch die Besuche von Münsteranerinnen und Münsteranern im Ausland haben dazu geführt, dass in Münster heute vieles möglich und denkbar ist, was ansonsten so nicht existieren würde", sagte Tillmann. Münsters Kulturleben sei durch Künstlerinnen und Künstler aus dem Ausland vielfältiger und anspruchsvoller geworden. Es gebe viele Veranstaltungen mit internationalem Flair, die von den Münsteranerinnen und Münsteranern außerordentlich gut angenommen würden.
"Münster hat sich vor allem infolge der Verhandlungen über den Westfälischen Frieden immer als europaoffene Stadt verstanden und wird dies im nächsten Jahr besonders deutlich demonstrieren", spielte der Oberbürgermeister auf die Giro d' Italia-Etappe und die Volleyball-Weltmeisterschaft der Frauen im nächsten Jahr an. Er warb bei den Behördenchefs um eine breite Beteiligung und Unterstützung der internationalen Beziehungen der Stadt. Insbesondere die Städtepartnerschaften müssten von möglichst vielen Menschen und Gruppierungen, aber auch von Institutionen getragen werden. Dies würde sie noch dauerhafter und intensiver machen, sagte der Oberbürgermeister.