Das Bundesamt für Strahlenschutz und die Strahlenschutzkommission gehen davon aus, dass "hochfrequente elektromagnetische Felder" von Handys und Mobilfunkstationen bei Einhaltung der Grenzwerte nicht gesundheitsschädlich sind. Allerdings, so Dr. med. Lürwer, wird die Frage weiter diskutiert. Im Juni wurde ein erweitertes Forschungsprogramm gestartet. Es fragt nach möglichen Folgen von biologischen Effekten wie etwa veränderten Hirnströmen. Dabei soll die Situation von Kindern besonders berücksichtigt werden, da sie in der Wachstumsphase empfindlich reagieren.
Kann man für alle Fälle vorbeugen? "Wer die eigene Strahlendosis verringern will, sollte das Handy so oft wie möglich ausschalten und das Festnetz nutzen, ein Headset verwenden und im Auto nicht ohne Außenantenne telefonieren", rät der Umweltmediziner. Vor allem Kinder sollten möglichst wenig mit dem Handy telefonieren.
Nach den bislang vorliegenden Untersuchungen gebe es keinen Beweis, dass Handys oder Mobilfunk krank machen, so Dr. med. Lürwer. Weder im Experiment noch durch Auswertung von Patientendaten ließen sich Gesundheitsschäden nachweisen. Dennoch gebe es weiterhin "ernstzunehmende Hinweise, dass die Strahlen zumindest Vieltelefonierer doch gefährden können".
Zurzeit gilt für Handys ein SAR-Grenzwert von 2 Watt/kg. SAR steht für "spezische Absorptionsrate" an Energie, die das Gewebe von Handy-Benutzern aufnimmt. Seit Herbst 2001 wollen die Hersteller die Emissionswerte ihrer Handys deklarieren. So kann sich jeder selbst informieren, ob und wie stark der aktuelle Grenzwert unterschritten wird.