In seinem Gespräch mit dem deutschen Rockwool-Chef habe sich der Oberbürgermeister massiv für den Standort in Münster-Hiltrup eingesetzt und städtische Hilfe angeboten, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Franz habe jedoch klargestellt, dass die Würfel unternehmensintern wohl bereits gefallen seien.
Ausdrücklich bestätigt habe der Rockwool-Chef aber, dass die sich in der Diskussion befindlichen Schließungspläne nicht auf betriebswirtschaftlich schlechte Ergebnisse im Hiltruper Werk zurückzuführen seien. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten dort hervorragende Arbeit", sagte Tillmann. Umso bitterer sei es, dass gerade sie möglicherweise von der schlechten Konjunktur in der Bauwirtschaft generell und damit auch von der deutlich verschlechterten Situation des Gesamtkonzerns negativ betroffen seien.
Für den Standort Münster sei der möglicherweise nicht mehr zu verhindernde Verlust von mehr als 100 industriellen Arbeitsplätzen vor Ort "eine ganz bittere Pille", sagte der Oberbürgermeister. "Münsters Wirtschafts- und Arbeitsmarktstruktur ist ohnehin viel zu einseitig auf Dienstleistungen und den Bereich des öffentlichen Dienstes ausgerichtet", so Tillmann. Industrielle Arbeitsplätze würden daher dringend benötigt.
Wichtig sei es im Falle einer Schließung vor allem, die Konsequenzen für die Belegschaft in Hiltrup durch einen Sozialplan abzufedern. Dies sei jedoch nach Auskunft der Rockwool-Geschäftsführung betriebsintern bereits eingeleitet, so Tillmann.
Der Oberbürgermeister nahm nach dem Gespräch mit dem deutschen Rockwool-Chef auch Kontakt mit der Hiltruper Niederlassung auf. Sowohl der Geschäftsführung als auch dem Betriebsrat bot er Gespräche und Hilfe an.