Fahrgäste, Passanten, Anwohner und Geschäftsleute waren sich bei der Befragung einig, die ein externes Planungsbüro im Auftrag des Planungsamtes vornahm: Die Altstadt einschließlich Prinzipalmarkt hat durch das neue Liniennetz deutlich an Attraktivität gewonnen, die "Aufenthaltsqualität" ist gestiegen.
Bei der Haltestellen-Alternative "Bült oder Drubbel" sprechen sich Passanten (52 Prozent), Anwohner (47) und Geschäftsleute (66) überwiegend für die jetzige Linienführung über den Bült aus. Bei den Busfahrgästen zeichnete sich ein Meinungsumschwung ab. Vorher waren 42 Prozent für den Drubbel und 23 Prozent für den Bült. Bis zur erneuten Befragung nach Einführung der neuen Linienführung verringerte sich die Gruppe der Drubbel-Befürworter auf 33 Prozent, für den Bült waren nun 28 Prozent.
Expertisen, Gespräche und Stellungnahmen bestätigten diese Einschätzung. Die Altstadt als "urbanes Zentrum" zum Sich-aufhalten, Einkaufen und Wohnen wurde aufgewertet. Denkmalpflege, Stadtplanung und Stadtentwickler sehen das ebenso. Für manche Busfahrgäste hat sich die Fahrtzeit verkürzt. Die Stadtwerke verweisen auf Kosteneinsparung durch kürzere Bus-Umlaufzeiten und bessere Begreifbarkeit der identischen Linienführung für Hin- und Rückfahrt über den Bült.
Nachteile ergeben sich für die Anwohner des Bült durch höhere Lärmbelastung. Soweit Grenzwerte überschritten werden, haben sie Anspruch auf Lärmschutzfenster. Die Kosten übernimmt die Stadt mit Zuschüssen des Landes. Welche Wohnungen genau betroffen sind, wird noch ermittelt. Die Stadt hat geprüft, wie es sich auswirkt, wenn die Busse in Richtung Neutor die Schleife über den Drubbel nehmen. Ergebnis: Die Lärmentlastung für Bült-Anwohner ist kaum wahrnehmbar.
Für den Bereich der Haltestelle Bült sind noch mehrere Verbesserungen vorgesehen. Dazu gehört eine zusätzliche Fahrgastinformation, mit der auch weitere zentrale Haltestellen ausgestattet werden. Sie besteht aus Anzeigetafeln, auf denen der jeweils nächste Bus einer Linie mit Ankunftszeit angekündigt wird. Wie die anderen Haltestellen in der Altstadt erhält der Bült den neuen Wartehallen-Typ mit mehr Platz für die Fahrgäste. Außerdem soll ein ÖPNV-Leitwegsystem die wichtigsten Altstadt-Haltestellen ausweisen.
Die Altstadt - Bereich Klemensstraße, Prinzipalmarkt, Domplatz - ist auch weiterhin mit dem Bus gut erreichbar. Sechs Stadt- und zwei Regionalbuslinien fahren nach wie vor ins innerste Zentrum der Altstadt. Gute Umsteigemöglichkeiten zu diesen Linien bestehen im Fünf- und Zehnminutentakt am Hauptbahnhof und am Bült.
Weitere Informationen enthält die Beschlussvorlage für den Rat einschließlich eines detaillierten ergänzenden Berichts. Wer dazu Fragen hat, wendet sich an Pernilla Götze (4 92-61 68) und Dietmar König (4 92-61 74) in der Abteilung Verkehrsplanung des Stadtplanungsamtes. Interessierte erhalten die Vorlage einschließlich Bericht ab Samstag, 19. Januar, kostenlos in der Bürgerberatung im Stadthaus I; bereits ab Freitag, 18. Januar, kann die Vorlage mit Bericht im Stadtnetz publikom abgerufen werden unter www.muenster.de/stadt/stadtplanung