"Ältere Menschen, die sich durch Kriminalität bedroht fühlen, leiden unter dieser Angst", berichtet Evelin Benke. Im Zweifelsfall bleibt man lieber zuhause. Kontakte zu anderen Menschen reißen ab, am Ende können Isolation und Alleinsein stehen. Damit es dazu nicht kommt, haben die städtisch verwaltete Stiftung Magdalenenhospital und der Verein Opferhilfe Münster e. V. das Projekt "Altsein ohne Angst" ins Leben gerufen.
Ziel ist, für Einrichtungen und Fachkräfte aus der Altenhilfe praxistaugliche Methoden und Angebote zu entwickeln, mit denen sie in ihrer tagtäglichen Arbeit das Selbstvertrauen älterer Menschen stärken und sie von lähmender Angst vor Kriminalität befreien können.
"Wichtig ist, dass Seniorinnen und Senioren an dem Projekt mitwirken. Schließlich wissen sie über ihre Situation und ihre Bedürfnisse selbst am besten Bescheid", erläutert Evelin Benke. So erfuhr sie in zahlreichen Gesprächen mit Senioren, dass etwa Medienberichte von Straftaten, deren Opfer nicht selten ältere Menschen sind, aber auch aggressives Betteln Angst machen können. Zusätzlich können altersbedingte körperliche Einschränkungen das Gefühl der Verletzlichkeit verstärken.
Unterstützung für das Projekt verspricht sie sich aus der engen Zusammenarbeit mit Fachkräften aus Altenhilfe, Polizei, Wissenschaft und Forschung. Erste Ideen wurden schon gesammelt. Dazu gehören: Gesprächskreise zur Bewältigung von Ängsten und Befürchtungen; Trainingskurse zur Stärkung des Selbstvertrauens und zum angemessenen Verhalten in Gefahrensituationen; Begleitdienste als praktische Hilfe zur Teilnahme am öffentlichen Leben. Übereinstimmende Einschätzung: Aktive Lebensgestaltung hilft, die Rolle des ängstlichen Opfers abzustreifen.
Wer sich für das Projekt "Altsein ohne Angst" interessiert, kann sich an Evelin Benke wenden : Schaumburgstraße 11, 48145 Münster, Tel. 2 65 29 14.