Der geplante Auftritt der Wirtschaftsförderung gemeinsam mit hiesigen Akteuren in der bayerischen Landeshauptstadt ist nur ein Baustein in einem neuen Konzept zur wirtschaftsbezogenen Standortpolitik. Stadtdirektor Horst Freye: "Auch Münster muss sich den Herausforderungen stellen und sich in dem zunehmenden Wettbewerb mit anderen Städten strategisch positionieren". Konzentration auf Kernkompetenzen, aber auch die Entwicklung eines Bündnisses mit Mitstreitern aus benachbarten Regionen sind die Leitgedanken im Konzeptpapier des Wirtschaftsdezernates.
Wettbewerbsvorteile habe die Hochschulstadt unbestritten auf dem Technologiesektor, so der Wirtschaftsdezernent mit Blick auf die Potenziale IT / TK, Nanoanalytik, Biotechnologie und Biomedizin. "Wir wollen diesen Vorsprung sichern und im Technologiepark gezielt Themen bündeln", so Horst Freye.
So soll die GmbH zukünftig auch in den Feldern Informationstechnologie und Telekommunikation handeln und damit quasi als "Innovationstreiber" die Hochtechnologiefelder weiter ankurbeln.
Bündelung der Ressourcen - dies gilt auch für die Vermarktung der Technologiepark-Flächen. Sie soll zusammen mit der Akquisition vom Technologiepark auf die Wirtschaftsförderung übertragen werden. "Damit ist die Vermarktung der Wirtschaftsförderungsflächen in Münster wieder in einer Hand", verweist Horst Freye unter anderem auf den Gewerbepark Loddenheide, Hafen, Hessenweg und das ehemalige TÜV-Gelände an der Steinfurter Straße, die ebenfalls in der Verantwortung des städtischen Amtes liegen.
Besonderes Augenmerk gilt der unternehmensbezogenen Wirtschaftsförderung. Damit gemeint sind Kontaktpflege der Unternehmen am Standort Münster, aber auch Marketinganstrengungen zur Ansiedlung neuer Firmen in dieser Stadt wie Direktansprache von Unternehmen, gezielte Mailingaktionen mit konsequenter Nachbereitung, professionelle Messe-Auftritte mit der Präsentation Münsters als Investitionsstandort. Um hier wirkungsvoll handeln zu können, empfiehlt das Wirtschaftsdezernat die Wiederbesetzung von drei Stellen, die schon vakant sind (eine Position) oder aber demnächst frei werden.
Eine rein lokale oder zu eng gefasste regionale Zusammenarbeit reicht manchmal nicht aus, um im Bundeswettbewerb oder auf europäischer Ebene bestehen zu können. "Hier sind weitere Kooperationen unverzichtbar", betont Stadtdirektor Freye. Denkbar seien Bündnisse etwa auf westfälischer Ebene – mit Bielefeld und Dortmund – oder innerhalb des Städtedreiecks mit Enschede und Osnabrück. Erste Kontakte seien schon eingeleitet. Horst Freye: "In den nächsten Monaten werden wir Konzepte zur regionalen Zusammenarbeit in der ‚Wissensregion‘ vorbereiten".