Dieses umfassende Fazit zogen das Frauenbüro und das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster im Gespräch mit Dr. Luise Hartwig von der Fachhochschule. Anlass war die Übergabe des Praxisberichtes der FH zur Kooperation "Mädchengerechte Jugendhilfe in Münster" an die Stadt Münster.
Zum zweiten Mal hatten 13 Studentinnen in sieben sozialen Einrichtungen ein breites Spektrum mädchengerechter Arbeit erprobt. Dokumentiert wurden Berichte und Empfehlungen zur offenen Jugendarbeit, Inobhutnahme, Krisenhilfe und Jugendsozialarbeit. Auch niedrigschwellige Angebote und Migrantinnenarbeit nahmen die angehenden Sozialarbeiterinnen in den Blick.
"Die Verknüpfung des Studiums an der Fachhochschule mit der Arbeit vor Ort hält die Diskussion um Mädchenarbeit in Münster lebendig", betont Projektkoordinatorin Andrea Reckfort vom städtischen Frauenbüro. "Die Einrichtungen müssen sich bei der Begleitung der Studentinnen zugleich auch selbstkritisch mit geschlechtergerechten Arbeitsweisen auseinander setzen".
Martina Arndts-Haupt, Leiterin des städtischen Frauenbüros, nennt einen lohnenswerten Nebeneffekt der Mühen des praktischen Studierens. "Eine Reihe der beteiligten Studentinnen werden oftmals als Honorarkräfte von den Einrichtungen übernommen. So erwerben sie bereits während des Studiums weitere Praxiserfahrungen und vergrößern das Netz der in der Mädchenarbeit erfahrenen Praktikerinnen in unserer Stadt."
Auch das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien begrüßt die vorgesehene Fortführung der Zusammenarbeit für drei weitere Semester zwischen Stadt und Fachhochschule. Amtsleiterin Anna Pohl: "Wir würden uns freuen, wenn die künftigen Teilnehmerinnen die Bereiche Berufswahlorientierung und Lebensplanung, Beteiligungsformen und erneut die Arbeit mit Migrantinnen wählen". FH-Dozentin Luise Hartwig formuliert einen speziellen Wunsch an die beteiligten Träger der Jugendhilfe: "Die Arbeit mit sechs- bis zehnjährigen Mädchen hätte ein eigenes Projekt verdient. Hier besteht etwa für die Arbeit in den Horten oder in Sportvereinen noch Nachholbedarf".