Architekten aus der Ukraine, den USA und sogar aus Australien hatten sich um die Teilnahme am Wettbewerb beworben – "Der größte Andrang an hoffnungsvollen Aspiranten, den es je bei einem von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb gegeben hat", kommentiert Wettbewerbsmanager Fritz von Poblotzki vom Stadtplanungsamt. "Sicherlich zieht der Name Picasso", versucht er den Ansturm zu erklären, "aber die Gelegenheit, ein so zentrales Stück Altstadt komplett neu zu planen, gibt es ja sonst auch fast nirgends."
Zehn Architektinnen und Architekten lud der Planungsausschuss ein, sich mit der anspruchsvollen Aufgabe zu befassen. Die übrigen 15 Teilnehmer wurden jetzt – im Einvernehmen mit der Architektenkammer – per Los ermittelt. Aus einem Gebiet von Kiel bis München und von Potsdam bis Enschede rekrutiert sich nun das Feld derjenigen, die dem Altstadtstück ein neues Gesicht verpassen möchten.
"Wege – Baulücken – Parken" umreißt Fritz von Poblotzki die inhaltlichen Knackpunkte. Es gilt, eine "kulturbetonte Verbindung" zwischen den in der Altstadt gelegenen Museen zu schaffen. Fußwege sollen den Aegidiimarkt an die 1a-Lagen in der Ludgeristraße anbinden und das Feld der Top-Geschäftsstandorte nach Westen ausweiten. Neben dem Parkplatz des Oberverwaltungsgerichts an der Aegidiistraße und den drei Parkplätzen an der Königsstraße könnten noch einige "untergenutzte" Standorte in dem Viertel überplant und in Zukunft nach Ansicht der Planer besser genutzt werden.
Wie das etwa 32 000 Quadratmeter große Areal, das außerdem noch unter mehreren Eigentümern aufgeteilt ist, zukünftig dem Anspruch als innerstädtisches Filetstück gerecht werden soll, bleibt der Schaffens- und Überzeugungskraft der Architekten überlassen. Bis Mitte April haben sie Zeit, ihre Entwürfe einzureichen, bevor die umfangreiche Jury in die Urteilsfindung geht. Im Juni tagt dann das Preisgericht.
In den nächsten Tagen werden die ausgelosten Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Büro Assmann benachrichtigt, das im Auftrag der Stadt die Koordination des Wettbewerbs übernommen hat. Wer Fragen zum Wettbewerb hat, kann sich dort an Michael Leinweber wenden. Er ist unter der Telefonnummer 9 80 13 08 oder per E-Mail unter leinweber@assmann-ms.de zu erreichen.