Es gehe für Münster um den Erhalt dringend benötigter industrieller Arbeitsplätze und um die Tragfähigkeit des Industriestandortes Münster, so Tillmann. Für die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehe es mitten in der Karnevalszeit, in der alle anderen in Münster feierten, um ihre berufliche Existenz.
"Die Situation, in der sich Eigentümer, Mitarbeiter, Banken und Gläubiger befinden, ist äußerst schwierig und vielschichtig, und sie wird durch die nur noch äußerst knappe Frist nicht leichter", sagte der Oberbürgermeister nach den Gesprächen an Weiberfastnacht. Seitens der Stadt habe er gemeinsam mit Freye versucht zu vermitteln und Möglichkeiten auszuloten, über die man OSMO helfen könne. Der kommunale Handlungsspielraum sei nach wie vor jedoch sehr gering. Das habe sich in den Gesprächen erneut herausgestellt.
In den Konferenzen hätten Freye und er Wert darauf gelegt, deutlich zu machen, dass OSMO nicht nur für Münster, sondern für die gesamte Region von herausragender wirtschaftlicher und vor allem mittelstandpolitischer Bedeutung sei, sagte Tillmann. "Wir erleben die Existenzkrise eines traditionsreichen Unternehmens, das nicht nur in Münster, sondern in ganz Westfalen einen guten Namen und über lange Jahre mit seinen Produkten vielen hundert Familien eine wirtschaftliche Existenz ermöglicht hat", erklärte der Oberbürgermeister.
Es gehe daher aus seiner Sicht nicht nur um rein betriebswirtschaftliche, sondern auch um stadtstrukturelle und standortpolitische Fragen. Seiner Einschätzung nach seien sich alle Beteiligten dieser Einschätzung bewußt, auch wenn in der Sache noch immer keine Lösung in Sicht sei.