"Mit der institutionalisierten Zusammenarbeit kommen wir unserem Ziel sehr nahe, das Thema der Verstrickung der Polizei in die Verbrechen der Nationalsozialisten bereits mittelfristig in den Lehrplänen fest zu verankern", freut sich Dr. Alfons Kenkmann, Leiter der Villa ten Hompel. "Wir erfüllen damit unsere Aufgabe der Schnittstelle zwischen polizeilicher Praxis und wissenschaftlicher Forschung."
Innenminister Behrens gab die Zusammenarbeit zwischen der mit erheblichen städtischen Mitteln aufgebauten Einrichtung und dem Land NRW beim Besuch der Dauerausstellung "Im Auftrag. Polizei, Verwaltung und Verantwortung" in Münster bekannt. Er hob hervor, die münstersche Dauerausstellung sei "für die Polizei die wichtigste Gedenk- und Erinnerungsstätte zur Mahnung an die Perversion der Staatsgewalt im Dritten Reich". Ein enger Anschluss der neuen Polizeiforschungsstelle an die Villa ten Hompel sei deshalb sehr sinnvoll.
In der Villa ten Hompel war zwischen 1940 und 1945 die Schaltstelle der uniformierten Polizei für Rheinland und Westfalen untergebracht. Mit der Aufstellung von 22 Polizeibataillonen unterstützte der residierende Befehlshaber der Ordnungspolizei die Kriegsführung in West- und Osteuropa. Darüber hinaus stellte er mit diesen Bataillonen die Männer, die an der Ermordung von 1,5 Millionen Juden beteiligt waren.