Zuständig ist der Ausschuss für das gesamte Stadtgebiet, seine Geschäftsstelle ist beim städtischen Vermessungs- und Katasteramt angesiedelt. Dort wurden für den Grundstücksmarktbericht 2001 rund 2400 Kaufverträge für bebaute und unbebaute Grundstücke sowie für Eigentumswohnungen ausgewertet. Während der Umsatz bei den bebauten und unbebauten Grundstücken fast gleich blieb, ging die Zahl der Kaufverträge für Eigentumswohnungen zurück. Mit knapp über 1000 Verträge wurde die niedrigste Umsatzzahl bei Eigentumswohnungen seit 1990 erreicht. Der Gesamtflächenumsatz belief sich 2001 auf 230 Hektar und betrug etwa 0,8 Prozent der Fläche des Stadtgebietes.
"Mit Informationen über Preise und Preisentwicklungen sorgt der Gutachterausschuss für Transparenz auf dem Grundstücksmarkt", beschreibt Michael Tegtmeier eine wesentliche Aufgabe des vom Land Nordrhein-Westfalen eingerichteten Gremiums. Für 2001 stellte der Ausschuss fest, dass die Preise für unbebaute Grundstücke mit drei Prozent leicht unter das Niveau von 2000 sanken, während sie bei den Gewerbegrundstücken stagnierten. Private Anbieter verlangten für Einfamilienhausgrundstücke in den stadtnahen Wohngebieten im Durchschnitt rund 250 Euro pro Quadratmeter (Reihenhaus / Doppelhaus) beziehungsweise 275 Euro pro Quadratmeter (freistehendes Haus). In den äußeren Stadtteilen lagen die Preise bei 170 beziehungsweise 210 Euro pro Quadratmeter. Die Stadt Münster verkaufte ihre Grundstücke im Schnitt für etwa 50 bis 75 Euro weniger pro Quadratmeter.
542 Einfamilienhäuser wechselten 2001 den Eigentümer. Die Zahl entspricht dem Niveau der vergangenen zehn Jahre. Die Preise für Einfamilienhäuser fielen leicht um rund drei Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern sanken sie um sieben Prozent. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostete im Durchschnitt 320 000 Euro. Typische Preise für Reihenhäuser lagen zwischen 160 000 und 240 000 Euro, für Doppelhaushälften zwischen 170 000 und 310 000 Euro. Für neu errichtete Einfamilienhäuser ermittelte der Gutachterausschuss einen Durchschnittswert je nach Gebäudetyp von rund 1800 bis 2500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche (inklusive Grundstück).
Bei den Eigentumswohnungen ging der Umsatz bei den Neubauten zurück, während der Verkauf von gebrauchten Wohnungen konstant blieb. Die Preise für Neubauten fielen durchschnittlich um einen Prozent, für gebrauchte Wohnungen um drei Prozent. In stadtnahen Quartieren wurden für neue Eigentumswohnungen im Durchschnitt etwa 2500 Euro pro Quadratmeter, in den äußeren Stadttteilen etwa 2200 Euro pro Quadratmeter gezahlt.
Die vom Gutachterausschuss beschlossene Bodenrichtwertkarte liegt ab Montag, 18. März, für einen Monat in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses im Stadthaus 1, Zimmer 467 öffentlich aus. Selbstverständlich erhalten Interessierte auch nach Ablauf der Frist in der Geschäftsstelle Auskünfte über die Richtwerte. Für 40 Euro kann die Richtwertkarte (Maßstab 1 : 20 000) im Stadthaus 1 in der Bürgerberatung, in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses und in der Auskunft des Vermessungs- und Katasteramtes erworben werden. Dort gibt es für 20 Euro auch den Grundstücksmarktbericht 2001, der einen umfassenden Überblick über das Marktgeschehen in Münster gibt.