Die Förderung seelisch-geistiger Gesundheit war bereits 2001 Thema der WHO-Jahreskampagne. Diesen Impuls griff das Regionen-Netzwerk auf und beschäftigte sich mit effektiven Programmen zur Diagnose von Krankheiten und Störungen der seelisch-geistigen Gesundheit und zur Gesundheitsförderung. Besonders Augenmerk galt auch der Frage, wie das soziale Lebensumfeld etwa in Schulen, am Arbeitsplatz und im Heimatort so beeinflusst werden kann, dass es die seelische Gesundheit fördert.
"Schätzungsweise 400 Millionen Menschen leiden weltweit an seelisch-geistigen und neurologischen Erkrankungen oder an ernsten psycho-sozialen und geistigen Störungen, oftmals verbunden mit Alkohol- und Drogenmissbrauch", erläutert Dr. Gollmer. "Viele leiden im Verborgenen, stigmatisiert und von der Gesellschaft ausgegrenzt", so der Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes und Psychiatriekoordinator im Gesundheitsamt. Noch immer sei die Diskriminierung psychisch Kranker an der Tagesordnung, sei das Verhalten gegenüber seelisch kranken Menschen auch eine Frage der Beachtung von Menschenrechten.
Vier Beispiele standen in Nyiregyhaza stellvertretend für die Arbeit in Münster: die Hilfen für wohnungslose und psychisch kranke Menschen, einschließlich aufsuchender Gesundheitsfürsorge; die Anti-Stigma-Kampagne unter Federführung des Vereins "Angehörige psychisch Kranker"; die Unterstützung gerontopsychiatrisch kranker und behinderter Menschen mit dem Gerontopsychiatrischen Zentrum; die Förderung der beruflichen Integration psychisch kranker und behinderter Menschen durch den Integrationsfachdienst des Förderkreises Sozialpsychiatrie.